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Sunday, December 24, 2006

Heiligabend




In welchen Gottesdienst wir heute abend gehen, wissen wir immer noch nicht. Es wird Kartoffelsalat geben, und ein Paket ist schon angekommen, wir haben den typischsten Weihnachtsbaum Südafrikas, aus Draht (auch wenn die meisten eher einen aus Plaste haben werden, vermute ich).

Ich vermisse Euch, meine Familie, und Euch, unsere Freunde, die mittlerweile in alle Welt verstreut und trotzdem mit uns verbunden sind. Ich zehre von all den schönen Erlebnissen und Gesprächen mit Euch und bin dankbar für das Geschenk, Euch zu haben.

Frohe Weihnachten Euch allen.

In Liebe Uta

Ich könnte es nicht schöner sagen, meine es aber genauso.

Euer Sebastian

(Die Photos zeigen 1. die drei Halbweisen auf dem Weg nach Bethlehem [mit meinem Stern, der aufgrund einer Kontroverse eher schlecht gelaunt war], 2. einen Hinweis, wie man sich in Bethlehem benehmen sollte sowie 3. eine Idee, wie's aussehen könnte, wenn man da ist).

"Dies hat er alles uns getan..."

Urlaubsbericht, Teil 4: Rückweg mit Stückwerk (aus Bayern), wo ja gerade eh bisschen der Wurm drin zu sein scheint




Der folgende Bericht ist traurig, denn eventuell muss irgendwas an den Zylinderköpfen gemacht werden. Ich weiß nicht genau, was das bedeutet, auf jedenfall: Kosten. Aber der Reihe nach.

Wovon wir nicht soviel Fotos gemacht haben, sind die vielen Automechaniker, die wir auf dem Rückweg kennen gelernt haben und der qualmende Motor, der in strömendem Regen abkühlen sollte, während wir abwechselnd draußen standen und während des eisigen Windes die Motorklappe aufhaltend. Eines der highlights war Enver, der indischstämmige Mechaniker, der zufällig vorbei kam, und vieles rumuntersuchte und von ähnlichen Problemen des gleichen Autos seiner Frau berichtete, und dann vollen Herzens sagte: "But these BMWs are really nice cars...". So ein Lachanfall im Regen irgendwo auf der Autobahn (na gut, ich weiß, dass es Abfahrt Hilton war) zwischen Durban und Johburg war erfrischend. (Nachdem die Werkstatt in Hilton das Kühlwasser nachgefüllt und an ein paar Schrauben gedreht hatte, schien es erst mal ganz flott weiterzugehen, bis..., aber hört selbst:)

Der Mechaniker 300 km weiter in Harrismith, der ein Teil nach dem anderen vorne ausbaute mit der Bemerkung, dass wir die sowieso nicht unbedingt bräuchten (div. Schrauben, Schlauchstücke und Druckventile), und der das (nichtfunktionierende) Auto heute (24.12.) zu uns schleppen will, verbrachte mit uns die letzten 4 Stunden dieses Reisetages an einer Tankstelle (habe erst am Ende seiner letzten Zigarette realisiert, dass wir da neben einer Tanksäule standen), bis wir endlich in ein Hotel tuckern konnten.

Aber, what shalls, Seb kann gut Kühlwasser wechseln und hoffentlich alles von Oom Piet wieder einbauen und ich weiß mittlerweile ganz gut im Sicherungskasten bescheid, auch in Fikas altem Benz (84er 280E), den wir mal wieder fahren dürfen.

Die Kinder haben sich für diese 3 Tage im Auto vortrefflich benommen, obwohl sie meistens angeschnallt waren, und cirka 3 kg Süßigkeiten alle gemacht haben (.
Auf dem Photo ist ein Stück verregnetes Pietermaritzburg zu sehen (zur Illustration des Regens, in dem wir standen, ich beim Telefonieren mit dem Mechaniker, sowie die Familie im Hotelzimmer)

Urlaubsbericht, Teil 3. Rückweg mit Umweg









Vom Urlaubsort (Himeville, für die, die eine Karte gebrauchen) aus sind wir noch eine kurze Schleife nach Durban gefahren (Katzensprung von 200km) um Steffen mit Familie zu besuchen. Steffen ist unser ehemaliger Nachbar aus der Wörtherstraße, der schon ein paar Jahre in Durban wohnt, nun mit Frau Makhosi und den Kindern Lindelwa, so alt wie Noa, und Thando Noah Sebastian, 2 Monate.

Tolle Leute, schönes Häuschen. Im indischen Ozean gebadet, das war ja auch so ein Ding: in einem Minimum an Zeit ein Maximum an Chaos und Dreck verursacht. Dieser ganze Sand und dieses klebrige Salzwasser im vollgepackten Auto… mit kaum noch sauberen Klamotten. Na ein Glück wußte ich noch nicht, wie die Rückfahrt aussehen würde. Aber ein Großteil der Familie hat sich amüsiert, und der Rest hat sich gefreut, weil sich die anderen gefreut haben.

Urlaubsbericht 2: Erster Auslandsaufenthalt im Ausland






Ebenso wie unser Cottage direkt an der Straße zum Sanipass lag auch der Gedanke nahe, diesen mit mal zu befahren, wofür wir uns für relativ teuer Geld eine Tour mieteten. Der Sanipass verbindet die Provinz KwaZuluNatal mit Lesotho. Gültige Pässe sind absolut erforderlich.

Urlaubsbericht, Teil 1








So Ihr lieben, jetzt habe ich die Wahl, mir noch 4 Stunden Schlaf zu gönnen und weiter schlechte Laune zu haben und rumzuklagen, weil ich sovieles nicht schaffe, oder mir noch ein lekker Roibostee zu machen und den so lang (von mir) ersehnten Urlaubsbericht zu schreiben.

Letzteres ist gerade verlockender, nach der Laune der letzten drei Tage.

Dabei hatten wir einen herrlichen Urlaub in einem Cottage an einem See in den südlichen Drakensbergen. Wenn ich nicht zu faul gewesen wäre und nicht so ein spannendes Buch dabei gehabt hätte, dass ich in jeder verfügbaren Minute heran zog (soviele wie ich mir gewünscht habe, gab's davon natürlich nicht), hättet ihr auch Originaltöne zu lesen bekommen. Mal gucken, vielleicht sprechen ja die Fotos für mich.

Nun zum Cottage: Alo die Farben waren einfach unglaublich. Wir hatten vom üblichen Sonnenschein und Hitze bis zum Sturmregen mit Regenbogen alles. Und aus der Tür gings auf eine Wiese, von der Wiese zum Forellenbabyteich und zum See daneben, auf dem 4 verschiedene Boote zur Verfügung standen, dahinter dann ein Wald, dahinter ein steiler Hügel, dahinter die Drakensberge. Badestelle mit Strudel, Wirbel und Wasserfall gleich daneben und kein Mensch in der Nähe. Einmal im Kuhstall nebenan Milch geholt und völlig im Matsch versunken (danach mit Klamotten gleich zur Badestelle), dafür aber hat Henri Milch direkt aus dem Euter getrunken, das Faszinierendste war für ihn, dass die warm war.

Was schads, dass ich niesen musste wie blöde, weil das Gras gerade blüht (hatte ich bereits im Mai schon mal absolviert) und dass die 2km lange Straße zum Haus eigentlich nur für Allradantriebe geeignet ist, ich saß oft da und habe einfach nur genossen. Die Kinder, die Ruhe, die Aussicht, den Frieden.

So, das im Groben.


Advent und Nikolaus bei Fuhrmanns



15.12.2006



Noch einen Eintrag vorm Urlaub.

Wir haben jetzt auch skype, und ich ENDLICH ein headset (habe ich mir schon lange gewünscht).

Henri wünscht sich zu Weihnachten Wasserpistolen für uns (er und Noa haben schon eine), Noa wünscht sich weiße Lederturnschuhe mit Puma drauf, als ich sagte, Puma wäre so teuer, sagt sie: 'na dann mit irgend einem anderen Tier'.

Wir haben alle gerade Schnupfen, obwohl es schon ganz schön heiß ist.

Seit Ende November sind Ferien, und Noa hat die ganze Zeit zu tun.

Das ist mir schon in den Sommerferien in Berlin, kurz vorm Abflug, aufgefallen. Ich hatte damals schon fast ein schlechtes Gewissen, weil sie die ganze Zeit unterwegs war und besucht hat und besucht wurde, und ich dachte, dass es für das Kind zuviel würde. Aber jetzt ist das auch so, und ich merke, dass zwar ich es bin, die die Termine abstimmt, aber es ist eindeutig Noa, die das verursacht, ohne sich direkt bewusst zu sein, dass sie gern viel unterwegs ist, gehört es irgendwie zu ihr.

Monday, December 04, 2006

Montag, 4. Dezember 2006



Henri hat heute auch ein Zeugnis bekommen. Und zwar ein Tolles. Fazit: er ist ein sehr ausgeglichener lieber Junge, der sich gut konzentrieren kann und seine Aufgaben gut erfüllt, der interessante Bilder malt und diese ausgiebig kommentiert, sehr selbständig ist und langsam aber sicher aus seiner Muschel herauskommt und jüngere Kinder mit Respekt behandelt.

Da gab’s heute gleich Eierkuchen zum Abendbrot.

Hier noch Bilder von unserem letzten Ausflug nach Johannesburg mit Modupe und A & A. Just zur selben Zeit saß die Berliner Familie beisammen und Stefan hat Bilder geschickt, wie sich die Kinder bei Stefan und Erika und deren Sohn Dennis und dessen Freundin Sorrel im Pool amüsiert haben, während Dupe (das P wird übrigens so ausgesprochen, dass die Luft nicht aus dem Mund raus sondern hinein geht) und wir uns auf dem Markt und im Theater vergnügt haben. Das wäre auch noch mal ein schöner Bericht gewesen, war aber eines der vielen Dinge, die ich einfach nicht schaffe aufzuschreiben. Es war toll toll toll. Diesen Ausflug werden wir wahrscheinlich mit all unseren Besuchern machen. Leider leider ohne Erika und Stefan, die diese Tage nach Nigeria umziehen. Auch deren Arbeit hier würde ich am liebsten in einem Extrakapitel beschreiben, aber siehe oben.

Advent 2006

So, eben nach einem Ereignisreichen Tag noch den Großen die beiden letzten Kapitel von Pippi Langstrumpf vorgelesen. Villa Kunterbunt heißt in der englischen Version Ville Kulla Cottage. Wir haben schon drei Herrnhuter Sterne verschenkt, heute schon die 2. Ladung Plätzchen in Familienproduktion hergestellt. Ein paar Engelchen verschenkt (die, die ihr auch habt, geliebte Schwestern)

Also spätestens heute habe ich gemerkt, dass ich hier nicht Advent und Weihnachten wie in Deutschland nur in warm feiern kann. Sei es, dass heute um fünf nachmittags in der deutschen Gemeinde Gottesdienst mit anschließendem Adventssingen war (die gleichen Gesangbücher immerhin), da denkst du eben an Dämmerung um fünf und von der Kälte in einen geheizten Raum kommend, mit Jacken und Mützen überall rumliegen und dem ganzen Klima und Gerüchen die dazu gehören.

Dann sitzt du an einem besonders warmen Tag, Rosa nur ein Kleidchen übergeworfen, gerade haben die Sommer Ferien begonnen, die Hälfte der Leute schon in Reisevorbereitungen. Na gut, ihr scheint da oben ja auch nicht gerade das klassische Adventswetter zu haben.

Aber nein sag ich mir: ich fahre auf 2 Schienen: die eine ist das Denken an Deutschland (manchmal tags und manchmal nachts), und das heute in Ortrand 1. Adventsgottesdienst war, mit Posaunen und Flöten wahrscheinlich, und sichtbHaren Atemwolken vor der Tür, mit dem ganzen an und ausziehen, an 5 Jacken/Kombis, 10 andschuhe, 3-4 Schals und viele Schuhe denken und wenn du das Fenster aufmachst, kommt herrlich kalte Luft rein, und die andere Schiene ist, neugierig hier die Gebräuche zu erleben all die Einladungen zu koordinieren und genießen und sich voll reinschmeißen ins Südafrikanische und den Kindern morgens irgendwas überschmeißen, dann und wann mal an Schuhe denken, wenn wir sie vergessen, auch nicht so schlimm, nur auf die Pieckerbäume aufpassen, mir sagen, das ist dieses Jahr Weihnachten. Anders, aber vielleicht ja auch schön

Freitag, 1. Dezember 2006

Nun scheint der Stern von Herrnhut, und an der Tür prangt ein Fruchtbarkeitsengel, und das WO, gesungen vom Niederschönhausener Winkler Chor, schallt durch den Dennepark (der dieses Wochenende im Ausnahmezustand ist, weil der ANC, Ortsgruppe Nordwest, hier tagt), da werden wir schon Adventsstimmung hinbekommen. In die Läden locken Weihnachtsmänner, die armen, in voller Wollmontur mit Mütze und Bart.

um meine Sprachentdeckungen fort zu führen:

Wisst ihr, warum Whiskas ebenso heißt? Weil nämlich whiskers auf englisch die Schnurr haare sind, und das der ziemlich gängige song: ready or not, here I go, (…seek and hide, gonna fi-i-i-i-nd you ) sinnlich übersetzt „eins zwei drei vier Eckstein, alles muß versteckt sein, ich komme“ heißt?

Weil jetzt Ferien sind (haben heute das „Zeugnis“ aus der Schule abgeholt. Dieses Jahr gab’s für Noa nur Briefe, ab nächstem Jahr wird sie nach südafrikanischen Richtlinien bewertet), gibt’s verschiedene Verabredungen für Noa, wer sie besucht oder wen sie besucht.

Endlich bekommt man auch mal was von den anderen Familien mit, volle Bandbreite.

Zum einen wäre da Morgan, die eigentlich immer mit Micaela zusammen auftaucht. Als Morgans Mutter die beiden gebracht hat, gab es noch ein Gespräch über die Sicherheit, puh, das hängt mir schon seit Tagen nach: Ich bin so hin und her gerissen. Es gibt hier Leute, deren ganzes Leben von Angst geprägt ist. Naja, sone gibt’s in D wahrscheinlich auch, aber hier sind alle Schwarzen verdächtig. Diese Kinder sind nicht eine Sekunde ohne Aufsicht von Erwachsenen. Wenn eine Gruppe schwarzer Männer vorbei kommt werden die Kinder ins Auto gejagt und die Tür verriegelt. Während sie mit mir vor unsere Haustür redete, ging ein Sportler oder Student, schwarz, vorbei. Schon das beunruhigte sie. Es passiert ja wirklich in Südafrika viel, aber Erika sagte so schön: die Paranoia haben die mittelalten weißem Damen, die Gefährdetsten sind die jungen schwarzen Männer in den Townships. Soll ich mit meinem Sicherheitsprogramm anziehen? Oder sollte ich nur abschütteln, was diese von Angst gebeutelten Leute mir an die Backe kleben?

Zum anderen wäre da Nthabiseng, die bei ihrer Cousine Neo und Tante Barbara und Großmutter Anna (genau genommen alle 2. Grades, aber das tut hier nix zur Sache, also die Großmütter sind Schwestern) wohnt, um in die P.C.S. gehen zu können (Potch Central School). Neos Mama ist Polizistin, sie wohnen in einem hübschen Häuschen am Rande des 1. Teils des Townships. Mich hat der Haushalt an den meiner Mutter mit deren Mutter und Großmutter erinnert, also sofort sympathisch. Aber ich habe mich noch nicht getraut zu fragen, wo die Männer sind. Nthabiseng, die eben auch ziemlich neu an der Schule ist, hat Noa schon immer gebeten, doch ihre Freundin zu sein. Ich wollte mich da aber nicht reinhängen. Nun, zu den Ferien, habe ich mit Neo kurzer Hand verabredet, dass sie uns mal besuchen kommen. Als ich sie abholen wollte, war Nthabiseng aber mit Ihrer Großmutter (also wenn ich durchsehe Annas Schwester) in Johannesburg zum Hosen kaufen, weil alle am 11.12. zu Morgans Geburtstag eingeladen sind und zu einer Schlittschuhbahn nach Joburg fahren!! Da habe ich kurzer Hand Neo und ein Nachbarskind ins Auto geladen (Grany heißt sie). Grany geht in Ikageng zur Schule und spricht deshalb nur wenig englisch. Eigentlich ist die regionale Sprache ja setswana, aber nun gibt’s ja Zugereiste. Und mir ist es nicht das erste Mal passiert, dass ich überhaupt nicht durchsehe, wer mit wem wie spricht: Grany und Neo sprechen sutu und setswana miteinander, frag ich mich, woher Neo auf einmal sutu kann, und dann fließend englisch spricht. Aber auch wenn ich nicht viel mit Grany reden konnte, haben wir uns doch sehr gut verstanden.

Jedenfalls freu ich mich, dass wir wieder einen Faden mehr gesponnen haben, und durch die Kinder so unterschiedliche Leute kennen lernen