um meine Sprachentdeckungen fort zu führen:
Weil jetzt Ferien sind (haben heute das „Zeugnis“ aus der Schule abgeholt. Dieses Jahr gab’s für Noa nur Briefe, ab nächstem Jahr wird sie nach südafrikanischen Richtlinien bewertet), gibt’s verschiedene Verabredungen für Noa, wer sie besucht oder wen sie besucht.
Endlich bekommt man auch mal was von den anderen Familien mit, volle Bandbreite.
Zum einen wäre da Morgan, die eigentlich immer mit Micaela zusammen auftaucht. Als Morgans Mutter die beiden gebracht hat, gab es noch ein Gespräch über die Sicherheit, puh, das hängt mir schon seit Tagen nach: Ich bin so hin und her gerissen. Es gibt hier Leute, deren ganzes Leben von Angst geprägt ist. Naja, sone gibt’s in D wahrscheinlich auch, aber hier sind alle Schwarzen verdächtig. Diese Kinder sind nicht eine Sekunde ohne Aufsicht von Erwachsenen. Wenn eine Gruppe schwarzer Männer vorbei kommt werden die Kinder ins Auto gejagt und die Tür verriegelt. Während sie mit mir vor unsere Haustür redete, ging ein Sportler oder Student, schwarz, vorbei. Schon das beunruhigte sie. Es passiert ja wirklich in Südafrika viel, aber Erika sagte so schön: die Paranoia haben die mittelalten weißem Damen, die Gefährdetsten sind die jungen schwarzen Männer in den Townships. Soll ich mit meinem Sicherheitsprogramm anziehen? Oder sollte ich nur abschütteln, was diese von Angst gebeutelten Leute mir an die Backe kleben?
Zum anderen wäre da Nthabiseng, die bei ihrer Cousine Neo und Tante Barbara und Großmutter Anna (genau genommen alle 2. Grades, aber das tut hier nix zur Sache, also die Großmütter sind Schwestern) wohnt, um in die P.C.S. gehen zu können (Potch Central School). Neos Mama ist Polizistin, sie wohnen in einem hübschen Häuschen am Rande des 1. Teils des Townships. Mich hat der Haushalt an den meiner Mutter mit deren Mutter und Großmutter erinnert, also sofort sympathisch. Aber ich habe mich noch nicht getraut zu fragen, wo die Männer sind. Nthabiseng, die eben auch ziemlich neu an der Schule ist, hat Noa schon immer gebeten, doch ihre Freundin zu sein. Ich wollte mich da aber nicht reinhängen. Nun, zu den Ferien, habe ich mit Neo kurzer Hand verabredet, dass sie uns mal besuchen kommen. Als ich sie abholen wollte, war Nthabiseng aber mit Ihrer Großmutter (also wenn ich durchsehe Annas Schwester) in Johannesburg zum Hosen kaufen, weil alle am 11.12. zu Morgans Geburtstag eingeladen sind und zu einer Schlittschuhbahn nach Joburg fahren!! Da habe ich kurzer Hand Neo und ein Nachbarskind ins Auto geladen (Grany heißt sie). Grany geht in Ikageng zur Schule und spricht deshalb nur wenig englisch. Eigentlich ist die regionale Sprache ja setswana, aber nun gibt’s ja Zugereiste. Und mir ist es nicht das erste Mal passiert, dass ich überhaupt nicht durchsehe, wer mit wem wie spricht: Grany und Neo sprechen sutu und setswana miteinander, frag ich mich, woher Neo auf einmal sutu kann, und dann fließend englisch spricht. Aber auch wenn ich nicht viel mit Grany reden konnte, haben wir uns doch sehr gut verstanden.
2 comments:
Lieber Henri, du hast ja vom Kindergarten so ein tolles Zeugnis bekommen! Darüber freue ich mich auch sehr und bin ganz stolz auf dich.
Liebe Grüße an Dich, mama, Papa, Noa und Rosa von Moni
Na. das war wieder doppel-moppel.
Lieber zweimal als gar nicht . Nun warte ich noch auf einen "Schulbrief" für Noa - bin überzeugt, daß der auch super ist. moni
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