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Friday, May 25, 2007

Kurzer Nachtrag zum gestrigen Artikel

Fip möchte vermeiden, dass geneigte Leserschaft einen falschen weil einseitigen Eindruck von unseren Gastgebern bekommt, weshalb darauf hingewiesen sei, dass Eugen Terre Blanche (im Folgenden: ETB), obwohl er bei vielen vielleicht die eine oder andere Saite zum klingen bringen mag, nicht von der Mehrheit als ihr Sprachrohr angesehen wird. Das gestrige Publikum bestand ca. zum einem Viertel aus jungen Leuten, Studenten wohl, die eher aus Neugierde kamen, gut die Hälfte sahen eher nach unterer Mittelschicht und Landarbeit aus, es mag auch Prekariat dabei gewesen sein; der Rest war halt so Durchschnitt. Weniger zur Ehrenrettung denn um ein ausgeglichenes Bild zu präsentieren sei auf Fikas (fip berichtete) Artikel im letzten Kerkblad (ein Idiom, was eigentlich kaum zu übersetzen ist, am ehesten vielleicht mit "Kirchenzeitung", aber das trifft's nicht ganz, ach Sprache!) dem Monatsblatt der GKSA, verwiesen (hier als pdf, in afrikaans). Nationalstolz und ein kritischer Umgang mit der Vergangenheit finden sich hier gleichermaßen, doch während ETB Endzeitstimmung verbreitete und Einheit und Einzigartigkeit des Afrikanervolkes in geschilderter Einseitigkeit zu betonen nicht müde wurde, ist Fikas Artikel darauf aus, zunächst Christentum nicht vom Erwähltsein, sondern vom Erwählenden her (was schon mal ein guter Ansatz ist), und außerdem Afrikanertum vom Südafrikanertum her zu verstehen. Ich zitiere:

Ek is Afrikaner én Christen! My Christenwees bring ’n dieper dimensie in my Afrikanerwees. My doen en late word nie bepaal deur my natuurlike geaardheid nie, maar deur wat ek op grond van die Bybel weet God wil hê. Só kry ek dit al meer reg om nie net my eie belang te soek nie, om nie my en my volk as verhewe bo ander te ag nie, om nie aanstoot te gee nie, om myself in die skoene van ander te verplaas, en om ’n broerskap met alle Christene oor kleur- en volksgrense heen te ervaar. Ek is Afrikaner, én Suid-Afrikaner! Ek is op só ’n manier Afrikaner dat ek daarom en daardeur saam met ander volke, groepe en individue – ook nie-Christene – die groeiproses van die nuwe Suid-Afrikaanse nasie kan meehelp.

[Ich bin Afrikaner und Christ! Mein Christ-Sein ist die Tiefendimension meines Afrikaner-Seins. Mein Tun und Lassen werden nicht durch meine biologische Abstammung bestimmt, sondern dadurch, was ich durch die Bibel als Gottes Willen weiß. So schreite ich voran, nicht nur meine eigenen Interessen zu verfolgen, nicht mein Volk als anderen überlegen zu erachten, keinen Anstoß zu geben, sondern mich selbst in andere hineinzuversetzen und Geschwisterlichkeit mit allen Christen unabhängig von Hautfarbe und Volkszugehörgkeit zu leben. Ich bin Afrikaner, ein Süd-Afrikaner! Ich bin eben auf diese Weise Afrikaner, dass ich deshalb und dadurch mit anderen Völkern, Gruppen und Individuen – auch nicht-Christen – beim Wachstumsprozess des neuen Süd-Afrikas mitwirken kann.]

Apropos neues Süd-Afrika:

Hier noch was schönes für Toyota-Fahrer (unser Corolla wird hier ja noch gebaut, unter dem Namen Tazz), insbesondere Anna, Eva, Hennie und Hans, erreichte mich neulich per rundmail: „This vehicle was stolen. It was then in an accident. 3 cows were found inside - tied up and squashed in (photo 1+2). When the cows were removed the vehicle appeared as in photo 3- rear seat and front passenger seat had been removed to fit the cattle in. The last photo shows the 3 cows after their release- remarkable unscratched.






Moral und christliche Nutzanwendung: weiß auch nicht.

Thursday, May 24, 2007

...eben noch in die gefängnis von mafikeng

(eigentlich nur von 97-04), und heute schon auf die showbühne von die stadsaal von Potchefstroom: Eugène Terre'Blanche, Chef der Afrikaner Weerstandsbeweging, sprach heuer über das Thema: so kan dit nie angaan nie (oder so ähnlich). Fip hatte schon von Herrn TB gehört, und nachdem ich mich bei ein paar Bekannten versichert hatte, dass ich gute Chancen hätte, den stadsaal heil wieder verlassen zu können ('you will enjoy it, he's quite a good speaker, sort of our H**ler'), bin ich hin. Der Stadtsaal sieht aus wie der Saal eines durchschnittlichen ostdeutschen Kulturhauses, z.b. Plessa (war ich zwar auch noch nicht drin, aber man kann sich ja anhand diese Außenaufnahme denken, wie's drinne aussieht), das Gestühl stammt auf jeden Fall noch aus Apartheidszeit. Mit ca. zweihundert Gästen war der Raum zu zwei Dritteln gefüllt. Nach einer etwas unbeholfenen Begrüßung durch den Zeugwart o.s.ä. und einer Lesung aus den Klageliedern Jeremias durch einen jungen Mann, der mit seinem langen Bart ein wenig an einen russischen Anarchisten, mindestens aber an den jungen Dostojewski erinnerte, begann der Altmeister.
Doch zuvor für alle, die gerade keine Bibel zur Hand haben, hier mal kurz der Text: Klagelieder Jeremias 5:1 Gedenke, HERR, wie es uns geht; schau und sieh an unsre Schmach! 2 Unser Erbe ist den Fremden zuteil geworden und unsre Häuser den Ausländern. 3 Wir sind Waisen und haben keinen Vater; unsre Mütter sind wie Witwen. 4 Unser Wasser müssen wir um Geld trinken; unser eigenes Holz müssen wir bezahlen. 5 Mit dem Joch auf unserm Hals treibt man uns, und wenn wir auch müde sind, läßt man uns doch keine Ruhe. 6 Wir mußten Ägypten und Assur die Hand hinhalten, um uns an Brot zu sättigen. 7 Unsre Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen.
Der Vortrag war dann in ähnlichem Tenor gehalten (Vers 5,7a wurde ein wenig vernachlässigt) . Alle Register der Rhetorik wurden gezogen (denk ich mal), vom immer höher tönenden, hektischen Aufgezähle von Leid und Unrecht (durch Engländer, schwarze Kommunisten und interessanterweise auch römische Katholiken) beispielsweise dann in tiefen, beruhigenden Tönen: '... und das war der Zeitpunkt, an dem Hendrik Potgieter die Bühne betrat und für Frieden und Ordnung zwischen den schwarzen Völkern sorgte', wieder hin zu schrillen Zitierungen von Psalm 22 (mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen [in afrikaans und hebräisch]), zwischenzeitlich unterdrücktem Weinen, eindringlichem Zuspruch ('julle moenie bang wees nie') bis hin zum Aufruf, sich in irgendwelche Listen einzutragen um dann, am 13. Oktober (fip's Hochzeitstag übrigens) als versammeltes Volk am Vortrekker-Denkmal zu erscheinen (wie nennt eigentlich der Leipziger Volksmund das Völkerschlachtdenkmal?). Auf seine Weise also recht eindrucksvoll, wenn auch nicht sonderlich erhellend, man konnte das auch alles auf der Homepage von der afrikaner weerstandsbeweging nachlesen, auf die ich hier aber nicht verlinken möchte.
Ein verwackeltes Photo konnte ich machen, doch ich hatte Bedenken, dass man mich für einen spionierenden Engländer halten und mir die ganze Schuld an der Misere geben könnte, deswegen habe ich dann nicht weiterfotografiert. Geneigte Leserschaft möge mir verzeihen.




Monday, May 14, 2007

Beer, buddies and biltong...

... das brauche man, sagte uns Roeline einst, wenn man zum Cricket gehen will. Nun haben wir es trotz guten Willens diesen Sommer nicht geschafft, mal zum Cricket zu gehen (obwohl der schöne Sedgars Park wirklich nur einen Steinwurf weg ist), jetzt im Winter können die Leute nicht so lange in der Kälte rumstehen, da gibt’s also kein Cricket, sondern mehr Rugby.

Eine andere Möglichkeit, an Bier zu kommen, ist das traditionelle Duitse Bierfees, eine Benefiz- bzw., für unsere jüngeren fip-Leser, found raising Veranstaltung von – Henris Kindergarten! Für satte R 130,- wurde angeboten: ein drei-Gänge-Menü, ein Bierglas, Live-Music von der Beer-Mug-Band und eben Bier so viel man wollte. Ich habe mir einen netten Tisch zusammengestellt mit der Elite des Potchefstroomer akademischen Nachwuchses sowie auch zwei Professoren der Geographie (ich lass das jetzt einfach mal so anonym).






Von unserer Fakultät war zwar keiner dabei, aber immerhin Mitglieder des englischsprachigen Teils unserer Gemeinde. An uns jedenfalls hat der Kindergarten nicht verdient.

Nun fragt sich die geneigte Leserin sicherlich: Hat denn der Junge noch sein Biltong gekriegt? Ja! Eine Woche später gab es das Biltongfest, diesmal war es die Gereformeerde Gemeente Mooirevier, die ihre Kasse aufbessern wollte, Erwachsene zahlten 70, Oberschüler 40, Grundschüler 20 und Kindergärtler 0 Rand, und dafür gab’s dann Biltong, Biltong, Biltong.

Wir waren mal wieder mit allen Kindern da, und als ich sah, wie Ayo und Anu erstmal ne Weißbrotstulle aßen, bin ich fast ausgeflippt, besann mich aber und raunte ebenso eindringlich wie nachdrüclich: Eat more Meat. Ich wollte eigentlich soviel Biltong essen, dass mir für Monate der Appetit vergehen würde, doch das hatte schon beim Bierfest nicht geklappt (isch scho lecker, gell).

Kommen wir zum traurigen Teil: Buddies. Tja, die fehlen. Vielleicht könnt Ihr ja Lektürekreise bilden und an mich denken, so wie ich an Euch.

Friday, May 11, 2007

apropos Kalauer

...viel gibt es hier ja nicht zu lachen, und wenn, dann kommt's aus der Heimat.
So wie z.B. diese Kleinod deutscher Komik: "Bestseller" (für alle die, die sich lieber Zeit für fip denn für die titanic nehmen).

Wednesday, May 09, 2007

Nachtrag: Kalauern auf englisch, langsam klappts...

...protons have mass? I didn't even know they were Catholic!