Fip möchte vermeiden, dass geneigte Leserschaft einen falschen weil einseitigen Eindruck von unseren Gastgebern bekommt, weshalb darauf hingewiesen sei, dass Eugen Terre Blanche (im Folgenden: ETB), obwohl er bei vielen vielleicht die eine oder andere Saite zum klingen bringen mag, nicht von der Mehrheit als ihr Sprachrohr angesehen wird. Das gestrige Publikum bestand ca. zum einem Viertel aus jungen Leuten, Studenten wohl, die eher aus Neugierde kamen, gut die Hälfte sahen eher nach unterer Mittelschicht und Landarbeit aus, es mag auch Prekariat dabei gewesen sein; der Rest war halt so Durchschnitt. Weniger zur Ehrenrettung denn um ein ausgeglichenes Bild zu präsentieren sei auf Fikas (fip berichtete) Artikel im letzten Kerkblad (ein Idiom, was eigentlich kaum zu übersetzen ist, am ehesten vielleicht mit "Kirchenzeitung", aber das trifft's nicht ganz, ach Sprache!) dem Monatsblatt der GKSA, verwiesen (hier als pdf, in afrikaans). Nationalstolz und ein kritischer Umgang mit der Vergangenheit finden sich hier gleichermaßen, doch während ETB Endzeitstimmung verbreitete und Einheit und Einzigartigkeit des Afrikanervolkes in geschilderter Einseitigkeit zu betonen nicht müde wurde, ist Fikas Artikel darauf aus, zunächst Christentum nicht vom Erwähltsein, sondern vom Erwählenden her (was schon mal ein guter Ansatz ist), und außerdem Afrikanertum vom Südafrikanertum her zu verstehen. Ich zitiere:
Ek is Afrikaner én Christen! My Christenwees bring ’n dieper dimensie in my Afrikanerwees. My doen en late word nie bepaal deur my natuurlike geaardheid nie, maar deur wat ek op grond van die Bybel weet God wil hê. Só kry ek dit al meer reg om nie net my eie belang te soek nie, om nie my en my volk as verhewe bo ander te ag nie, om nie aanstoot te gee nie, om myself in die skoene van ander te verplaas, en om ’n broerskap met alle Christene oor kleur- en volksgrense heen te ervaar. • Ek is Afrikaner, én Suid-Afrikaner! Ek is op só ’n manier Afrikaner dat ek daarom en daardeur saam met ander volke, groepe en individue – ook nie-Christene – die groeiproses van die nuwe Suid-Afrikaanse nasie kan meehelp.
[Ich bin Afrikaner und Christ! Mein Christ-Sein ist die Tiefendimension meines Afrikaner-Seins. Mein Tun und Lassen werden nicht durch meine biologische Abstammung bestimmt, sondern dadurch, was ich durch die Bibel als Gottes Willen weiß. So schreite ich voran, nicht nur meine eigenen Interessen zu verfolgen, nicht mein Volk als anderen überlegen zu erachten, keinen Anstoß zu geben, sondern mich selbst in andere hineinzuversetzen und Geschwisterlichkeit mit allen Christen unabhängig von Hautfarbe und Volkszugehörgkeit zu leben. Ich bin Afrikaner, ein Süd-Afrikaner! Ich bin eben auf diese Weise Afrikaner, dass ich deshalb und dadurch mit anderen Völkern, Gruppen und Individuen – auch nicht-Christen – beim Wachstumsprozess des neuen Süd-Afrikas mitwirken kann.]
Apropos neues Süd-Afrika: