Thursday, June 14, 2007
Pharmazeutinnen und Pharmazeuten, schaut auf dieses Medikament!
Henri hat seit zwei Tagen einen heftigen Husten. Heute abend begann auch Noa heftig zu husten. Für Henri haben wir schon Hustensaft. Nun unsere Frage: Geht das auch für Mädchen, oder ist da mit Nebenwirkungen zu rechnen? Eigentlich sind sie ja noch nicht in dem Alter...
Monday, June 04, 2007
Vermischtes.
b
1 und 8 frauenausflug nach joburg
zwei und 3 theater
4 und 9 entrepreneursday
5 Henri, der leidenschaftlich gern kocht und bäckt hat diesen Kuchen mit Opa Fuhrmann nach einem Traum übers backen gemacht
6 Giraffenbild für Vinci. Was wünscht sich den Mathilda für ein Bild?
Zwei Tage vor Rosas war Ayos 7.Geburtstag. Ach bin ich stolz wie wir das hinbekommen haben. Nachdem es schon zwei mal Schatzsuche gab, habe ich mich geweigert, das nochmal durchzuziehen, und fand zu Ayos Geburtstag Theater passender. Wenn ich ab und zu ihr Spielen beobachte, ist es höchst amüsant.
Nicole hatte mit ihr wunderschöne passende Einladungen gebastelt. Wir hatten zwei Stunden, bis die Eltern und die Nachbarn um sechs als Publikum dazukommen würden. Ich hatte vorher keine Ahnung welches Stück, das sollten sie sich selbst ausdenken. Jede dachte sich eine Rolle aus und dann gings los. Es hieß ‚something’s going wrong’ und sollte eine Komödie sein. (ich kann übrigens keine anführungsstrichelchen mehr schreiben, weil etwas in die Tastatur gelaufen ist und die zweier taste, eine großschreibungstaste und die Steuerungstaste perdú sind)
Es gab eine queen (Anu), einen funny ghost (Ayo), ein little white kitten puffy (Noa), drei Hunde und zwei Stars namens Beyoncé und Ciara. Auf Anfrage gibt’s die ganze Handlung erklärt.
In der Schule gibt’s einmal im Jahr Entrepreneursday für die Unterstufe (1.-3. Klasse), in der Kinder ihre eigene Geschäftsidee entwickeln und dann schließlich das Produkt verkaufen. Mit Kalkulation, Werbung vor und während des Tages und allem drum und dran. Nachdem Noa ihre erste Idee, Schuhputzservice, verworfen hatte, habe ich für Ayo und Noa Unternehmensberatung gespielt und zu solidem Geschäft geraten: Kekse gehen immer gut. Nächstes Jahr können sie dann was Exotisches herstellen oder anbieten. So wurden es ‚German Cookies’ bzw ‚Ginger Bread Men’. Das Unternehmen 'Unternehmensberatung' hat die Unternehmen 'Mütter' gleich durch Outsourcing entlastet. Hilfe beim Backen und Verzieren wurde von Nachbarinnen Manja und Elisabeth übernommen. Am Tag selbst war ich in Kapstadt, aber Seb erzählte über zum Teil herrliche selbstgebastelten Ideen bis zu Vollprofis, deren Eltern nichts dem Zufall überlassen wollten und mit eigenen Tischen und Gasbrennern kleine Filialen ihrer eigenen Geschäfte aufbauten.
Rosas Geburtstag fiel praktisch aus. Fika und Sunette kamen zum Kaffee und am nächsten Tag hat sie mit Rika zusammen gefeiert, sie hatten zwei Gäste. Ich habe drei mal hintereinander russischen Zupfkuchen gebacken.
Ich drücke mich nach wie vor ums Lernen für die Prüfung im Oktober, leite aber recht erfolgreich (aber ohne Einnahmen) eine Beckenbodengruppe und behandle einen tauben 3einhalb jährigen Jungen der nicht zuletzt durch meinen Einfluss gerade laufen lernt.
Hernis Fragen: Haben Fische Zungen? Wie essen eigentlich Quallen? Welche Fische mögen Hammerhaie? Warum sind Wale größer als Haie?
Wir unterhalten uns mal wieder über Dinge bei Nemo. Z.B. das die Fische nicht aus dem Aquarium fliegen sondern fliehen wollen. Und was das mit der Wasserpumpe zu tun hat. Und warum sie in Plastetüten mit Wasser kommen, weil nämlich Fische zum Atmen Wasser brauchen. ‚Und wie können dann Fische Kerzen auspusten?’ (ein Grinsen im Gesicht bei der Vorstellung eine Fontäne).
Nach Utas Geburtstag und nach Kapstadt
Vielen Dank für alle Grüße und Wünsche zu meinem Geburtstag! Ich würde sie eigentlich gern persönlich beantworten, aber ich jammere lieber über die zu knappe Zeit, und jammern mag ich erst gar nicht! Ich habe es wie Tante Erna gehalten und bin fast nicht ans Telefon gegangen. Aber zu wissen wer alles an mich denkt war sehr schön. Bitte hört nicht auf zu schreiben nur weil ich nicht antworte.
Hier ist es zZ schweinekalt, seit 13 Jahren die tiefsten Temperaturen. Morgens -4°C. da hier niemand und nichts auf Kälte eingestellt ist bibbert man ganz schön, weil es keine vernünftigen Heizungen gibt. Bei unserer 4m hohen Küche die 40qm groß ist, ist dann ein Ölradiator und elektrische Heizstrahler gradezu lächerlich. Es reicht, um morgens die Sachen drauf zu legen. Aber wenn ich klage, sitze ich wenigstens neben diesem Ding. Mir ist unheimlich zumute und ich denke an all die Leute in den shags (Wellblechhütten) und vor allem an die Kinder. Ich vermute, dass viele nicht genug anzuziehen haben.
Mittwoch bin ich aus Kapstadt wiedergekommen. Ich war auf Robben Island und mußte an Hennes Beschreibungen denken. Nicht nur du hast uns gewarnt so dass ich angenehm überrascht war. Ich meine, für gut Organisiertes ist Uta immer zu haben. Die Leute, die über die Insel und durch das ehemalige Gefängniss geführt haben (Ex - Gefangene) waren angenehm professionell. Sowohl was die Präsentation angeht als auch der Umgang mit der Vergangenheit: Sehr bewusst und klar, aber in keiner Weise bitter oder anklagend. Eher sehr stolz auf das, was ist.
Meine Unterkunft hat mir sehr gefallen, Backpack Backpackers. Oh man, ich war zunächst ganz schön aus der Übung. Schon am Telefon habe ich pickiert ‚mhm’ gesagt, als ich erfuhr, dass es nur gemischte Schlafräume gibt. Mitten in der Nacht polterte der Nachtwächter rein um die letzten freien Betten zu vergeben. Keine Schränke, geschweige den Bügel (hatte ein Glück einen dabei), aber immerhin bezogenes Bett plus Wärmflasche und Handtuch wurde gestellt.
Dann hatte ich es schnell wieder drauf und genoss das alte Reisegefühl, bis zum Einschlafen oder beim Frühstück in der Selbstversorgerküche Erlebnisse des letzten Tages und aus aller Welt auszutauschen.
Zum Beispiel habe ich mich gestern Abend, nach dem Abschluß vom Landmarkforum, an die Backpackerbar gesetzt zu J. (SA), einem Barkeeperlehrling, und K. (Südkorea), der gerade 6 Monate in Malawi in einem Hilfsprojekt gearbeitet hatte. Obwohl sie beide schon ein bischen hinüber und blutjung zu sein schienen (was bin ich doch für eine grundsolide Spießerin!), war es ein herrliches Gespräch. K. würde in ein paar Tagen nach Hause fliegen und seinen Eltern eröffnen, dass er sein Ökonomiestudium, dass er bis jetzt sowieso nur besoffen ertragen hat, schmeißen und Fotografie studieren. Nachdem ich erstmal skeptisch nachgefragt habe (man kennt ja diverse Fälle von sprunghafter jugendlicher Faulheit und Leichtsinn), hat er von dem Buch der Namen erzählt, das seine Familie führt und in dem seit zweitausend Jahren alle Namen der Familie eingetragen werden. Wenn er sich nun mit seinem Vater verkrachen würde, könnte dieser Kims Namen aus dem Buch tilgen und hätte in seinem Land keine Chance mehr. Er beschrieb den Schulalltag, in dem achtjährige bis weit nach Mitternacht Hausaufgaben machen um morgens um sechs wieder zur Schule zu gehen. Die glücklichsten Momente seiner Kindheit waren die, in denen er eine Kamera in der Hand hielt. (Vielleicht geht das ja vielen Koreanern so und die vielen vermeintlichen Japaner, die knipsend durch die Welt reisen, sind koreanische Seelenverwandte Kims?) Na jedenfalls war das sehr berührend, ich hatte keine Einwände mehr, und rang ihm nur noch das Versprechen ab, es in aller Liebe, Dankbarkeit und Respekt seinen Eltern bei zu bringen und mir das Ergebniss zu emailen.
Nun fragt sich mancher vielleicht mal wieder nach Moral und christlicher Nutzanwendung, und warum ich mich da einmischte? Keine Ahnung, mir war eben so, und es hat mindestens einen glücklichen K. zurück gelassen, der wesentlich aufgeräumter als zuvor wirkte.
Von J haben wir dann noch den schönen Trick gelernt, wie man aus einer Orangenschale einen noch kräftigeren Feuerstrahl herausholen kann.
In den ersten Tagen in Kapstadt mußte ich mich öfter ermahnen, dass es meine Ferien sind die ich hier verbringe. Ich war ständig am organisieren, erledigen oder Familie vermissen. Aber sowie mir das aufgefallen ist konnte ich wieder vor mich hin lächeln und gestern abend, als ich mich von der – wie immer – mir liebgewordenen Landmarktruppe verabschiedete, bescheinigte mir jemand mein beständig strahlendes Gesicht. Na bitte.
Diese Reise hat allen gut getan. Sebastian hatte Spaß mit den Kindern, immer, wenn ich anrief, hörte ich, dass ich eigentlich kaum vermisst werde. Na toi. Und nur 7 Tage weg, und ich sah so deutlich, was die Kinder alles dazu gelernt haben.
Schade eigentlich, dass ich aufgehört habe, Euch mit diesem Kurs zu nerven. Es war wieder einmal so beeindruckend. Für Euch Theologen, die immer die Stirn oder die Nase gerümpft haben: diesemal war eine Gruppe Katholiken dabei. Zum Ende habe ich den Prieser getroffen, der seine Gemeinde dorthin eingeladen hatte (und wiederum von dem Monsignore davon erfahren hat undderzeit mit 4 anderen Priestern und einer Nonne das 4-teilige Programm besucht). Er sagte mir, dass er das Evangelium nochmal neu verstanden hat.
Die jüdische Gemeinde der Stadt ist schon durch. Protestanten brauchen wohl etwas länger….
also Nicht nur wegen der Katholiken - macht um Himmels willen endlich mal das Landmarkforum. Ihr müßt mir nicht mal sagen, dass ihr es macht. (Gibts auch in Tel avi--iv!)
Eine für mich interessante Beobachtung hat mich gestern beschäftigt. Ich verglich das Lebensgefühl des kleinstädtischen ländlichen Milieu mit dem Großstädtischen in D und SA. Kapstadt hat mich noch mehr an Berlin erinnert als Johannesburg, natürlich überaus angenehm und zuhause. Lauter Straßen, viel Beton und Asphalt, schöne Häuser, viele Menschen. X Projekte und Initiativen,… auch Parks, dort läßt es sich gut sein Leben leben. Eine vibrante Masse auf der man läuft, ich weiß das sie da ist und ich kann darauf leben ohne sie permanent zu beachten. Hingegen die Kleinstadt: Ruhig, sehr geordnet, alle miteinander persönlich verbunden - mehr oder weniger freiwillig.
Da habe ich habe mal wieder mitbekommen, dass ich eine Großstädterin bin, und mich gleichzeitig mit den Kleinstädtern und Landeiern solidarisiert, die ja häufig sagen was GroßstadterInnen doch für arrogante und selbstgerechte Wesen sind.
Ich hatte keinen Fotoapparat dabei, deshalb hier schöne Fotos aus Jozi, so nennen Joburger ihre Stadt.
Montag, 4. Juni 2007 mit Text von Sonntag, 6.5.07
Hallo, da bin ich mal wieder!
Das bringt jetzt ein bischen das Chronologiche durcheinander, aber ich fand es noch mehr verwirrend, mich zwischen die Beiträge meines lieben Mannes zu drängeln.
Noa hat gerade Fieberchen und wir sind mit gutem Gewissen zu hause. Sie wollte was hören und zwar lieber Rock als Rap. Nun, da sie aber eine bestimmte Ärzteplatte nicht gefunden hat, hält sie sich doch lieber an ‚gute Besserung mit der WDR Maus’. Sowas flexibles lob ich mir. Nun zu Anfang Mai:
Bestimmt werdet Ihr, liebe Leute, die das alles lesen (wer ist eigentlich noch dabei? ) von der Sprachenvielfalt Südafrikas wissen. Neben Englisch gibt’s es 11 andere offizielle und noch ander Sprachen. In den andere Staaten hier herum (present ist alles bis Nigeria hoch ) scheint es noch viel mehr zu geben.
Aber hier mal mein persönlicher Eindruck. Hier wird einfach nicht so hochgehangen, wieviel Sprachen jeder spricht. Sieben gilt als recht clever, aber nicht aussergewöhnlich. Je nach Zusammensetzung der sich gerade unterhaltenen Gruppe wird immer in die Sprache gewechselt, die die meisten verstehen.
In Praxis sieht das hier in der Nordwestprovinz zum Beispiel so aus: Zu Noas Geburtstag waren die meisten Gäste aus ihrer Schule, das hießt sprechsicher englisch. Dazu kam aber die kleine Stiefschwester Neos, die frisch in der ersten Klasse doch mehr setwana verstand; Monika und Sabine die zuhause deutsch sprechen (Vater springbockdeutscher – so der Name der hiergeborenen deutschen-, Mutter beigeisterte deutschsprechende Africansmuttersprachlerin), in eine afrikanssprachige Schule gehen. Also gings schon beim Kindergeburtstag bei den Spielerklärungen nicht unter 2 Sprachen (engl und deutsch), wobei sich Tshegofatso immer nochmal auf Setswana bei Neo versicherte.
Heute in der deutschen Gemeinde, von der ja einige Mitgleider englisch oder Afrikansmuttesprachler heirateten, gibts immereine Zusammenfassung in afrikans, die auch die schwarzen Gemeindeglieder in die Hand bekommen.
Wir haben einmal die Pfarrerskinder erlebt: diese Sprachvermischung tut schon ein bischen weh.. Ein Satz dreisprachig mit 4 mal innerhalb wechseln: so zum beispiel“..hach Ich bin so excited über die lekker Frühstück „.
Rosa benutzt Wörter auf Deutsch, Englisch, Afrikans. Da sie von uns deutsch, den Nachbarskindern untereinander Englisch, und bei Aia ihrer Tagesmutter Africans hört. Wenn sie auf Nummer sicher gehen will, fragt sie lieber in mehreren Sprachen: Nein- nije, Water- Wasser. Wie eine alte winkt sie lässig und ruft den Nachbarn immer zu, wenn sie den Dennepark verläßt: Byebye Gayle, bye bye Shahana. Letztere ist Turjos Mutter, die als Bangladeshi auch Japanisch und koreanisch kann. Kathrin, Tomcats Mutter hat eine Affinität zu Frankreich und unterhält eine Französischgruppe bei sich. Da trifft man dann auf Bill und Dick aus Kongo, Manja, Helen aus China, Jean aus Ruanda und noch ein paar Leute aus Korea, die auch lernen wollen.
Durch einen der frei – oder samstäglichen Shabatfeiern (morgen wird vermutlich die letzte sein, weil Gayle zurück nach Amerika geht) oder verschiedene Teepausen mit Gästen der Nachbarn erfährt man immer wieder Neues aus aller Welt.(foto: haben neulich allen Nuckeln adé gesagt, indem Henri und Rosa alle zerschnitten haben. Weiß nicht mehr wer mir das mal erzählt hat, danke für den Tip. Bald verlassen auch hoffentlich die Windeln das Haus, ach herrlich.)
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