Doch Bangemachen gilt nicht: Fuhrmannsinpotch bleibt Fuhrmannsinpotch, darauf können Sie sich verlassen. Und das aus gutem Grund. Wie auch schon bei der Umbenennung von Pretoria (Tshwane) und Port Elizabeth (Nelson Mandela Bay) muss auch in unserem Fall geneigter Leser nicht gleich die alten Namen vom Globus schaben, denn nur die Municipality, also das Amt, wird umbenannt, und nicht die Stadt selbst, jedenfalls vorerst. Wenn man bedenkt, das ein Großteil der Potchefstroomer in Ikageng, dem ehemaligen schwarzen Township wohnt, kann man das auch verknusen.
Bleibt uns der Name der Stadt auch erhalten, gilt dies doch nicht für viele Straßennamen. Statt Tom-, van Weilligh-, Mooirevier- und van der Hoffstraat heißt es jetzt Steve Biko, Thabo Mbeki, Govan Mbeki (Sohn + Vater) und Albert Lutuli, aus der Paul Kruger Straat wurde Beyers Naudee.
Potchefstrooms Haupt(durchgangs)straße hieß bis vor kurzem Potgieterstraat, benannt nach dem Voortrekker und Stadtgründer Hendrik P., und diese heißt seit kurzem, na?, - richtig geraten.
Die Straßenumbennungen wurden allerdings kaum kommuniziert und erfolgten nächterdings, entschieden haben die gewählten Volksvertreter, nicht die Anwohner.
So blieb Widerspruch nicht aus, und auch nicht Widertat. Etliche neue Schilder wurden übermalt, oder sollen sogar zerstört worden seien.
Von zwei Blüten möchte fip berichten.
Der Sprecher des hiesigen Bürgermeisters, Kaizer Mohau, nannte die Vandalierer bei einer Presseerklärung 'racist anarchists'. Dies wiederum konnte der Chef der südafrikanischen Zabalaza Anarchist Communist Federation so nicht stehen lassen und beschwerte sich, dass diese Bezeichnung der Vandalierer (Vandalisten?) für seine Organisation diffamierend wäre, denn die Urheber der Anschläge auf die neuen Straßenschilder seien ja ganz offensichtlich nicht "left-wingers among whom we anarchists proudly count ourselves" gewesen.
Ganz hübsch auch Folgendes, dem zwei kurze Vorbemerkungen vorausgeschickt seien:
a) Ein 'Drive', also eine mehrspurige Straße, heißt in Afrikaans: Rylaan (ry=fahren, gesprochen Reilaan, abgekürzt: Rln).
b) Wie Fip berichtete, ist der Burenkriegsgeneral Koos de la Rey (sprich Delarei) gerade sehr populär. Und schon versteht man den folgenden Witz:
auf englisch wär's nicht halb so lustig, deshalb hat man's auch gelassen:
Hier noch mal:
Ecke Sisulu (vormals: Kerk bzw. Church), hatte man zum heutigen Phototermin schon gewischt.
Und wo wir gerade bei Schildern sind, noch ein paar Impressionen aus dem an Schildern nicht armen Tlokwe, Stadtteil Potchefstroom.
Alles Gute für den Rest des Monats (man wird bescheiden) wünscht fip.
3 comments:
Nu sitze ich schon am Alhamra-Rechner, weils bei mir zu Hause immer so lange dauert, aber irgendwie sind hier die Bilder gesperrt, schade.
Aber der heutige Text ist ja auch schon hochinteressant, aber sag mal: die Straßen nach sovielen Lebenden zu benennen, das ham'se doch noch nich mal im Osten gebracht, oder?
Und die ganzen Herren Mbeki: Sind die vor allem mit dem Präsidenten verwandt oder haben sie noch was anderes geleistet?
Liebe Grüße aus der allmählich herbstlichen Göhrener-/ Ecke Raumerstraße-
Anna
fip bittet die fehlenden Bilder zu entschuldigen. Habe sie nochmal reingestellt, ich hoffe, es klappt jetzt.
Der Thabo ist der Präsident himself, und der Govan ist (oder war) sein Vater, der ein Mitkämpfer Mandelas war.
Beste Grüße an alle, und besonders an Dich, liebe Anna,
Seb.
Salü Sepp, habe mal wieder bei Dir reingeschaut. Siht ja alles ganz i.O. aus. Haben Dich nämlich vermisst, als Johnny, ich und noch zwei Kollegen auf der Via Alta della Verzasca im Tessin herumgekäfert sind ... Hoffe, dass wir uns mal wieder (auch am Hang) sehen ... Habe ab Morgen Ferien und gehe nach Griechenland ... Feuerlöscher anbei!!! Wünsche einen guten Sommer! Herzlich, M.
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