Neueinsteigern sei gesagt, dass sich dieser blog von unten nach oben liest und dass die ersten Eintragungen im Archiv sind aber durch einfaches anklicken wieder erscheinen.
Nun werde ich so gut es geht und solange Rosa schläft den Berg abarbeiten und von allem berichten:
Von der Gummihopse, die Noa mit anderen nach der Schule spielt, während sie aufs abholen warten: ein mit viel Mühe aufgeribbelter Strumpf, in den sich 2 Mädchen in Abstand von 10 Metern stellen und dann ganze Mannschaften gemeinsam hüpfen, und gegeneinander so was wie yamachutlo oder mamasaef spielen. (Alle 5 Minuten wird der Faden geflickt, habe mir schon überlegt, eine Packung Schlüppergummi vorbei zubringen, aber währe das wirklich so gut?)
Jedenfalls habe ich es mal wieder genossen, in Weltgemeinschaft am Tisch zu sitzen, und unter anderem nationale Gepflogenheiten zu vergleichen. Darf man Frauen nach ihrem Gewicht fragen? Wie grüßt man sich? Wird über's Gehalt gesprochen? Essen und Würze. Unter Tränen- Gelächter wurde erzählt, wie Ano und Ayo wie nix das scharfe Essen der Inder verschlungen haben, und wie sie aber an Sebastians Peri Peri Soße (sehr scharf, darf man nur peu a peu genießen) gescheitert sind.
Und was war? Neulich kam Noa mit zum Sport im Gym (Rosa und Henri waren in der Kinderbetreuung), da fiel Noa plötzlich einer Frau um den Hals. Auf mein Nachfragen, wen sie denn da umarme, sagte sie, es sei Mrs. Manders.
„WAS, DIESE???“, die Euch die 10 Runden hat rennen lassen?
Ja, na klar, wir haben uns längst wieder vertragen und wir waren ja wirklich frech und es ist ja gar keiner umgefallen. „Und die Kinder, die geweint haben?“, „Ach, da ist auch wieder alles gut“ …Tja, ich beobachte weiter.
Da wäre zum Beispiel die Krabbelgruppe:
Roelin hat sie ins Leben gerufen und wir haben jetzt miteinander folgenden Plan entwickelt: Dienstags 9Uhr bei ihr oder ihrer Nachbarin Bea und ihrem jüngsten Sohn Brendan (der Bruder heißt Jürgen…) und Michelle, deren Mutter übrigens Physiotherapeutin ist und eine Praxis hat, in der sie dringend Hilfe benötigt…) mit Ihren Kindern Alex (2 Jahre) und Sofia (3 Monate). Auf meine Empfehlung hin werden wir noch Sunlie (mit Eliska 18 Monate) und Hesme mit Sohn Naude (so alt wie Rika und Rosa) fragen, ob sie dazu kommen wollen. Wir fangen immer mit 2 Liedern an - eins davon ist aus Henris Musikgarten in der Senefelder Straße - und hören mit einem Lied auf, das ebenfalls aus der Musikschule Prenzlauer Berg ist (mit freier Übersetzung durch mich). Es gibt hier viele Mütter (subjektives Empfinden) die sich derart mit Kindererziehung befassen, dass mir Zweifel aufkommen würden, wäre ich nicht nahezu immer davon überzeugt, dass ich das Mutterhandwerk ganz gut beherrsche.
Sei es die ganze pädagogische Literatur, die sie dann verschlingen, wenn die Gören endlich mal im Bett sind (??!!), oder das ganze Lernspielzeug, dass sie systematisch mit den Kindern erarbeiten. Aber eine gute Inspiration für mich ist es allemal. Habe mich neulich dabei ertappt, wie ich mit Rosa Bausteintürmchen und Formen zuordnen gespielt habe (nachdem mir Uta erzählt hatte, dass Roelins Tochter bereits 19 Bausteine aufeinander legen konnte, hielt es mich nicht länger. Ich musste mit Rosa spielen.... Ich stapelte zwei Holzbausteine aufeinander, hielt ihr den dritten, gleicher Form, hin. Sie legte ihn drauf (hej!) um anschließend den ganzen Turm mit erschreckendem Nachdruck zu zerstören. Ich baute höhere und anders geformte Türme. Spätestens nach dritten schrie Rosa auf, schlug auf den Turm und ruhte nicht eher, nicht nur bis dieser zerstört war, nein, sondern auch, bis kein Stein mehr berührend neben einem anderen lag...) Ein anderer Termin sind bible studies, alle zwei Wochen, ebenfalls bei Henni und Roelin. Die Zusammensetzung ändert sich manchmal. Da treffen wir uns donnerstags 18Uhr und nehmen Kapitel für Kapitel bis 19 Uhr durch. Kinder im Kinderzimmer. Danach gleich ab nach Hause, weil bei den Kindern um 8 Licht aus sein soll.
Henni als Jurist und Theologe, der auch den Katechismuskurs für die Englische Gruppe der Gemeinde unterrichtet, leitet das. Was mir daran so gefällt ist, dass alles mit so einer Unaufgeregtheit und Authentizität angegangen wird. In Berlin kamen mir, mit wenigen Ausnahmen (z.B. Osternacht, liebe Constanze) alle diese kirchlichen Aktivitäten, wenn ich überhaupt zu so etwas hingegangen bin, so lahm und gepresst vor.
In diesem Rahmen gibt’s dann alle 2 Monate ein socializing. Wo man sich, natürlich zum grillen, trifft, um einfach mal so beieinander zu sein.
Sonntag waren Noa und ich bei den Methodisten im Gottesdienst. Seb ist mit den anderen zuhause geblieben, nicht zuletzt weil Henri nachts fieberte.
Wir hatten vorher schon gehört, dass viele Kinder aus der central school da sein sollten. Als wir dann im Gottesdienst saßen und keine Kinder da waren habe ich hinten noch mal nachgefragt. Tatsächlich, parallel ist Sonntagsschule in den Räumen hinter der Kirche. Als ich Noa schnell hinbrachte, klang es von draußen, als wenn die Blues brothers zu Besuch wären.
Leider musste ich wieder in die Kirche zurück. Ganz gut, aber bei all diesen anderen Gottesdienstformen, die wir in letzter Zeit so mitbekommen, merke ich, wie es mich zur Tradition zieht. Aber abwarten, wir waren noch in keinem Gottesdienst in Ikageng. Diesen Teil der Stadt, der gar nicht auf der Straßenkarte auftaucht, obwohl die Einwohnerzahl doppelt so hoch wie die der offiziellen Potchefstroomer ist. Fika und Ike wollen uns Ikageng zeigen. Ich kenne zwar schon ein paar Leute, die dort wohnen, aber nicht so gut, dass ich sie fragen würde, ob ich sie mal besuchen könnte.
2 comments:
Liebe Uta,
danke für die Osternacht "Blume"! Ich schaue sporadisch auf Euren Blog und freue mich jedesmal riesig, wenn ich sehe, wie gut es Euch ergeht. Ihr seid eine starke Familien-Truppe; angesichts Eurer letzten Berichte: Gottes Segen!
C.
soko schrieb:
Das mit den türmchen Bauen habe ich auch genauso in Erinnerung.Der Größte Spaß daran ist ,das umkippen lassen ...stundenlang...und die großen türme bauen sie später ..wenn keiner guckt :D .
he he Gruß soko
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