

Die 10 Tage mit Fuhrmanns sind so schnell vergangen und es ist unglaublich viel

passiert.
Wir waren
i
n den Magaliesbergen, das ist nördlich von hier und westlich von Johannesburg, in einem Haus mit Reetda
ch, zwei Balkonen,
selbstverständlich einem Grillplatz, auf dem Sebastian, den neuen Potjiekus- Topf eingeweiht hat, also einen Suppentopf auf Beinen, der 2 – 3 Stunden auf dem Feuer schmort, das war auch für uns Vegetarier was feines, und einer Horde Warzenschweinen, also den afrikanischen Wildschweinen mit dem „König der Löwen“- Design, die uns oder vielmehr unsere Mülltonne mehrmals täglich besuchten und sich dabei von uns auch nicht stören ließen.
Mit Noa haben wir einen Ausflug in ein Elephant Sanctuary, also sozusagen ein Heim für gefallene Elefanten, gemacht, mit Vorträgen über Anatomie, Ernährung und Lebensgewohnheiten, mit Berühren von Elefantenrüsseln, - ohren, -füßen und –zungen (!) und der Möglichkeit, sich von einem Elefantenrüssel küssen zu lassen, da hab ich aber nicht so laut „Ich auch“ gerufen.
Wir sind durch das Gebirge gewandert (wobei mein Schwager wert darauf gelegt hat, das dies von Länge und Belastung noch keine richtige Wanderung war, ich fands aber erstmal durchaus ausreichend!), die Anblicke der verschiedenen Landschaften hier sind unglaublich schön. Übrigens deutlich schöner als auf den Fotos, aber, besonders mittags, auch viel heißer und stickiger, mittlerweile ist hier nämlich auch wieder richtiges Sommerwetter mit 30 + x Grad.
Aber auch zu Hause in Potchefstroom ist Afrika ein aufregendes Stück Welt. Besonders, wenn man drei Kinder zu hüten hat. Die sich wirklich alle drei mit ihren sehr unterschiedlichen Möglichkeiten sehr um chaosarme Abläufe bemüht haben, aber es war trotzdem sehr dynamisch. Der Höhepunkt war wohl der Gottesdienst in Ikageng, also dem Potchefstoomer Township: Uta hatte vor ihrer und Sebastians Abreise organisiert, dass wir vor die dortige Polizeistation fahren und uns von dort Lukas, ein Freund und außerdem Polizist, mit in seine Kirche nimmt. Dort erwartete uns ein Gesamtkunstwerk, welches ich hier nicht mal anfange zu beschreiben, da müßt ihr eben doch mal selber herkommen, liebe Europäer, nur soviel vielleicht: der Lautstärkepegel war schon ohne die Mikrofonanlage überwältigend, die Qualität des Gesanges ebenso, und die Begüßung der Gäste aus Deutschland wurde verbunden mit einem Dank für alle deutschen Autos, die hier in der Garagen stehen, und das war nicht ironisch gemeint.
Der Dennepark, Fuhrmanns Wohngebiet, kriegt wohl keinen Schönheitspreis, sieht schon alles ein bißchen nach Plötzensee aus (wobei man sofort Fuhrmanns Haus erkennen würde: mit Vordach, Pflanzen und diversen Spielzeugen), aber die Nachbarschaft ist ganz was großartiges (kleiner Einschub für Heidi: ein bißchen wie deine Arche in Toronto): man hat in den Nachbarhäusern Leute aus Nigeria, Bangladesh, Texas und Kasachstan, und es kümmern sich wirklich alle rührend umeinander. Das ist für die Kinder, und natürlich auch die Eltern, bestimmt eine große Entlastung.
Es war auch ein Vergnügen, viele der Leute zu treffen, von denen Fuhrmanns an dieser Stelle schon berichtet hatten. Bei aller problematischer Geschichte: die Menschen in diesen Siedlungsländern strahlen eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft aus, das hat mich schon in Nordamerika beeindruckt. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Ad und Huibre, die uns auf ihrer Farm gestern unfreiwillig noch eine besondere Attraktion geboten haben: eine Ringhalskobra (ernsthaft giftig!), die sich morgens ins Gästezimmer geschlichen hatte, um dort von Ad mit dem Luftgewehr erschossen zu werden. Ich bin mir ja noch nicht sicher, ob sie sich nicht bloß totgestellt hat, später am Abend war sie nämlich weg. Aber wie auch immer, ich habe all meinen Mut zusammengenommen und sie zweimal angefaßt! Ohne zu kreischen!
Heute steht unser Abschied an, mit in wörtlichem Sinne großem Bahnhof: wir fahren nachher von Potchefstroom los nach Cape Town, mit dem Zug, 24 Stunden. Donnerstag fahren allerdings keine Schlafwagen, wir mußten also Economy Class nehmen, die Frau am Schalter wollte uns beinahe die Tickets nicht verkaufen!! Bin sehr gespannt, das wird ein weiteres kleines Abenteuer, ich werde das vielleicht nachposten.
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