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Sunday, December 24, 2006

Heiligabend




In welchen Gottesdienst wir heute abend gehen, wissen wir immer noch nicht. Es wird Kartoffelsalat geben, und ein Paket ist schon angekommen, wir haben den typischsten Weihnachtsbaum Südafrikas, aus Draht (auch wenn die meisten eher einen aus Plaste haben werden, vermute ich).

Ich vermisse Euch, meine Familie, und Euch, unsere Freunde, die mittlerweile in alle Welt verstreut und trotzdem mit uns verbunden sind. Ich zehre von all den schönen Erlebnissen und Gesprächen mit Euch und bin dankbar für das Geschenk, Euch zu haben.

Frohe Weihnachten Euch allen.

In Liebe Uta

Ich könnte es nicht schöner sagen, meine es aber genauso.

Euer Sebastian

(Die Photos zeigen 1. die drei Halbweisen auf dem Weg nach Bethlehem [mit meinem Stern, der aufgrund einer Kontroverse eher schlecht gelaunt war], 2. einen Hinweis, wie man sich in Bethlehem benehmen sollte sowie 3. eine Idee, wie's aussehen könnte, wenn man da ist).

"Dies hat er alles uns getan..."

Urlaubsbericht, Teil 4: Rückweg mit Stückwerk (aus Bayern), wo ja gerade eh bisschen der Wurm drin zu sein scheint




Der folgende Bericht ist traurig, denn eventuell muss irgendwas an den Zylinderköpfen gemacht werden. Ich weiß nicht genau, was das bedeutet, auf jedenfall: Kosten. Aber der Reihe nach.

Wovon wir nicht soviel Fotos gemacht haben, sind die vielen Automechaniker, die wir auf dem Rückweg kennen gelernt haben und der qualmende Motor, der in strömendem Regen abkühlen sollte, während wir abwechselnd draußen standen und während des eisigen Windes die Motorklappe aufhaltend. Eines der highlights war Enver, der indischstämmige Mechaniker, der zufällig vorbei kam, und vieles rumuntersuchte und von ähnlichen Problemen des gleichen Autos seiner Frau berichtete, und dann vollen Herzens sagte: "But these BMWs are really nice cars...". So ein Lachanfall im Regen irgendwo auf der Autobahn (na gut, ich weiß, dass es Abfahrt Hilton war) zwischen Durban und Johburg war erfrischend. (Nachdem die Werkstatt in Hilton das Kühlwasser nachgefüllt und an ein paar Schrauben gedreht hatte, schien es erst mal ganz flott weiterzugehen, bis..., aber hört selbst:)

Der Mechaniker 300 km weiter in Harrismith, der ein Teil nach dem anderen vorne ausbaute mit der Bemerkung, dass wir die sowieso nicht unbedingt bräuchten (div. Schrauben, Schlauchstücke und Druckventile), und der das (nichtfunktionierende) Auto heute (24.12.) zu uns schleppen will, verbrachte mit uns die letzten 4 Stunden dieses Reisetages an einer Tankstelle (habe erst am Ende seiner letzten Zigarette realisiert, dass wir da neben einer Tanksäule standen), bis wir endlich in ein Hotel tuckern konnten.

Aber, what shalls, Seb kann gut Kühlwasser wechseln und hoffentlich alles von Oom Piet wieder einbauen und ich weiß mittlerweile ganz gut im Sicherungskasten bescheid, auch in Fikas altem Benz (84er 280E), den wir mal wieder fahren dürfen.

Die Kinder haben sich für diese 3 Tage im Auto vortrefflich benommen, obwohl sie meistens angeschnallt waren, und cirka 3 kg Süßigkeiten alle gemacht haben (.
Auf dem Photo ist ein Stück verregnetes Pietermaritzburg zu sehen (zur Illustration des Regens, in dem wir standen, ich beim Telefonieren mit dem Mechaniker, sowie die Familie im Hotelzimmer)

Urlaubsbericht, Teil 3. Rückweg mit Umweg









Vom Urlaubsort (Himeville, für die, die eine Karte gebrauchen) aus sind wir noch eine kurze Schleife nach Durban gefahren (Katzensprung von 200km) um Steffen mit Familie zu besuchen. Steffen ist unser ehemaliger Nachbar aus der Wörtherstraße, der schon ein paar Jahre in Durban wohnt, nun mit Frau Makhosi und den Kindern Lindelwa, so alt wie Noa, und Thando Noah Sebastian, 2 Monate.

Tolle Leute, schönes Häuschen. Im indischen Ozean gebadet, das war ja auch so ein Ding: in einem Minimum an Zeit ein Maximum an Chaos und Dreck verursacht. Dieser ganze Sand und dieses klebrige Salzwasser im vollgepackten Auto… mit kaum noch sauberen Klamotten. Na ein Glück wußte ich noch nicht, wie die Rückfahrt aussehen würde. Aber ein Großteil der Familie hat sich amüsiert, und der Rest hat sich gefreut, weil sich die anderen gefreut haben.

Urlaubsbericht 2: Erster Auslandsaufenthalt im Ausland






Ebenso wie unser Cottage direkt an der Straße zum Sanipass lag auch der Gedanke nahe, diesen mit mal zu befahren, wofür wir uns für relativ teuer Geld eine Tour mieteten. Der Sanipass verbindet die Provinz KwaZuluNatal mit Lesotho. Gültige Pässe sind absolut erforderlich.

Urlaubsbericht, Teil 1








So Ihr lieben, jetzt habe ich die Wahl, mir noch 4 Stunden Schlaf zu gönnen und weiter schlechte Laune zu haben und rumzuklagen, weil ich sovieles nicht schaffe, oder mir noch ein lekker Roibostee zu machen und den so lang (von mir) ersehnten Urlaubsbericht zu schreiben.

Letzteres ist gerade verlockender, nach der Laune der letzten drei Tage.

Dabei hatten wir einen herrlichen Urlaub in einem Cottage an einem See in den südlichen Drakensbergen. Wenn ich nicht zu faul gewesen wäre und nicht so ein spannendes Buch dabei gehabt hätte, dass ich in jeder verfügbaren Minute heran zog (soviele wie ich mir gewünscht habe, gab's davon natürlich nicht), hättet ihr auch Originaltöne zu lesen bekommen. Mal gucken, vielleicht sprechen ja die Fotos für mich.

Nun zum Cottage: Alo die Farben waren einfach unglaublich. Wir hatten vom üblichen Sonnenschein und Hitze bis zum Sturmregen mit Regenbogen alles. Und aus der Tür gings auf eine Wiese, von der Wiese zum Forellenbabyteich und zum See daneben, auf dem 4 verschiedene Boote zur Verfügung standen, dahinter dann ein Wald, dahinter ein steiler Hügel, dahinter die Drakensberge. Badestelle mit Strudel, Wirbel und Wasserfall gleich daneben und kein Mensch in der Nähe. Einmal im Kuhstall nebenan Milch geholt und völlig im Matsch versunken (danach mit Klamotten gleich zur Badestelle), dafür aber hat Henri Milch direkt aus dem Euter getrunken, das Faszinierendste war für ihn, dass die warm war.

Was schads, dass ich niesen musste wie blöde, weil das Gras gerade blüht (hatte ich bereits im Mai schon mal absolviert) und dass die 2km lange Straße zum Haus eigentlich nur für Allradantriebe geeignet ist, ich saß oft da und habe einfach nur genossen. Die Kinder, die Ruhe, die Aussicht, den Frieden.

So, das im Groben.


Advent und Nikolaus bei Fuhrmanns



15.12.2006



Noch einen Eintrag vorm Urlaub.

Wir haben jetzt auch skype, und ich ENDLICH ein headset (habe ich mir schon lange gewünscht).

Henri wünscht sich zu Weihnachten Wasserpistolen für uns (er und Noa haben schon eine), Noa wünscht sich weiße Lederturnschuhe mit Puma drauf, als ich sagte, Puma wäre so teuer, sagt sie: 'na dann mit irgend einem anderen Tier'.

Wir haben alle gerade Schnupfen, obwohl es schon ganz schön heiß ist.

Seit Ende November sind Ferien, und Noa hat die ganze Zeit zu tun.

Das ist mir schon in den Sommerferien in Berlin, kurz vorm Abflug, aufgefallen. Ich hatte damals schon fast ein schlechtes Gewissen, weil sie die ganze Zeit unterwegs war und besucht hat und besucht wurde, und ich dachte, dass es für das Kind zuviel würde. Aber jetzt ist das auch so, und ich merke, dass zwar ich es bin, die die Termine abstimmt, aber es ist eindeutig Noa, die das verursacht, ohne sich direkt bewusst zu sein, dass sie gern viel unterwegs ist, gehört es irgendwie zu ihr.

Monday, December 04, 2006

Montag, 4. Dezember 2006



Henri hat heute auch ein Zeugnis bekommen. Und zwar ein Tolles. Fazit: er ist ein sehr ausgeglichener lieber Junge, der sich gut konzentrieren kann und seine Aufgaben gut erfüllt, der interessante Bilder malt und diese ausgiebig kommentiert, sehr selbständig ist und langsam aber sicher aus seiner Muschel herauskommt und jüngere Kinder mit Respekt behandelt.

Da gab’s heute gleich Eierkuchen zum Abendbrot.

Hier noch Bilder von unserem letzten Ausflug nach Johannesburg mit Modupe und A & A. Just zur selben Zeit saß die Berliner Familie beisammen und Stefan hat Bilder geschickt, wie sich die Kinder bei Stefan und Erika und deren Sohn Dennis und dessen Freundin Sorrel im Pool amüsiert haben, während Dupe (das P wird übrigens so ausgesprochen, dass die Luft nicht aus dem Mund raus sondern hinein geht) und wir uns auf dem Markt und im Theater vergnügt haben. Das wäre auch noch mal ein schöner Bericht gewesen, war aber eines der vielen Dinge, die ich einfach nicht schaffe aufzuschreiben. Es war toll toll toll. Diesen Ausflug werden wir wahrscheinlich mit all unseren Besuchern machen. Leider leider ohne Erika und Stefan, die diese Tage nach Nigeria umziehen. Auch deren Arbeit hier würde ich am liebsten in einem Extrakapitel beschreiben, aber siehe oben.

Advent 2006

So, eben nach einem Ereignisreichen Tag noch den Großen die beiden letzten Kapitel von Pippi Langstrumpf vorgelesen. Villa Kunterbunt heißt in der englischen Version Ville Kulla Cottage. Wir haben schon drei Herrnhuter Sterne verschenkt, heute schon die 2. Ladung Plätzchen in Familienproduktion hergestellt. Ein paar Engelchen verschenkt (die, die ihr auch habt, geliebte Schwestern)

Also spätestens heute habe ich gemerkt, dass ich hier nicht Advent und Weihnachten wie in Deutschland nur in warm feiern kann. Sei es, dass heute um fünf nachmittags in der deutschen Gemeinde Gottesdienst mit anschließendem Adventssingen war (die gleichen Gesangbücher immerhin), da denkst du eben an Dämmerung um fünf und von der Kälte in einen geheizten Raum kommend, mit Jacken und Mützen überall rumliegen und dem ganzen Klima und Gerüchen die dazu gehören.

Dann sitzt du an einem besonders warmen Tag, Rosa nur ein Kleidchen übergeworfen, gerade haben die Sommer Ferien begonnen, die Hälfte der Leute schon in Reisevorbereitungen. Na gut, ihr scheint da oben ja auch nicht gerade das klassische Adventswetter zu haben.

Aber nein sag ich mir: ich fahre auf 2 Schienen: die eine ist das Denken an Deutschland (manchmal tags und manchmal nachts), und das heute in Ortrand 1. Adventsgottesdienst war, mit Posaunen und Flöten wahrscheinlich, und sichtbHaren Atemwolken vor der Tür, mit dem ganzen an und ausziehen, an 5 Jacken/Kombis, 10 andschuhe, 3-4 Schals und viele Schuhe denken und wenn du das Fenster aufmachst, kommt herrlich kalte Luft rein, und die andere Schiene ist, neugierig hier die Gebräuche zu erleben all die Einladungen zu koordinieren und genießen und sich voll reinschmeißen ins Südafrikanische und den Kindern morgens irgendwas überschmeißen, dann und wann mal an Schuhe denken, wenn wir sie vergessen, auch nicht so schlimm, nur auf die Pieckerbäume aufpassen, mir sagen, das ist dieses Jahr Weihnachten. Anders, aber vielleicht ja auch schön

Freitag, 1. Dezember 2006

Nun scheint der Stern von Herrnhut, und an der Tür prangt ein Fruchtbarkeitsengel, und das WO, gesungen vom Niederschönhausener Winkler Chor, schallt durch den Dennepark (der dieses Wochenende im Ausnahmezustand ist, weil der ANC, Ortsgruppe Nordwest, hier tagt), da werden wir schon Adventsstimmung hinbekommen. In die Läden locken Weihnachtsmänner, die armen, in voller Wollmontur mit Mütze und Bart.

um meine Sprachentdeckungen fort zu führen:

Wisst ihr, warum Whiskas ebenso heißt? Weil nämlich whiskers auf englisch die Schnurr haare sind, und das der ziemlich gängige song: ready or not, here I go, (…seek and hide, gonna fi-i-i-i-nd you ) sinnlich übersetzt „eins zwei drei vier Eckstein, alles muß versteckt sein, ich komme“ heißt?

Weil jetzt Ferien sind (haben heute das „Zeugnis“ aus der Schule abgeholt. Dieses Jahr gab’s für Noa nur Briefe, ab nächstem Jahr wird sie nach südafrikanischen Richtlinien bewertet), gibt’s verschiedene Verabredungen für Noa, wer sie besucht oder wen sie besucht.

Endlich bekommt man auch mal was von den anderen Familien mit, volle Bandbreite.

Zum einen wäre da Morgan, die eigentlich immer mit Micaela zusammen auftaucht. Als Morgans Mutter die beiden gebracht hat, gab es noch ein Gespräch über die Sicherheit, puh, das hängt mir schon seit Tagen nach: Ich bin so hin und her gerissen. Es gibt hier Leute, deren ganzes Leben von Angst geprägt ist. Naja, sone gibt’s in D wahrscheinlich auch, aber hier sind alle Schwarzen verdächtig. Diese Kinder sind nicht eine Sekunde ohne Aufsicht von Erwachsenen. Wenn eine Gruppe schwarzer Männer vorbei kommt werden die Kinder ins Auto gejagt und die Tür verriegelt. Während sie mit mir vor unsere Haustür redete, ging ein Sportler oder Student, schwarz, vorbei. Schon das beunruhigte sie. Es passiert ja wirklich in Südafrika viel, aber Erika sagte so schön: die Paranoia haben die mittelalten weißem Damen, die Gefährdetsten sind die jungen schwarzen Männer in den Townships. Soll ich mit meinem Sicherheitsprogramm anziehen? Oder sollte ich nur abschütteln, was diese von Angst gebeutelten Leute mir an die Backe kleben?

Zum anderen wäre da Nthabiseng, die bei ihrer Cousine Neo und Tante Barbara und Großmutter Anna (genau genommen alle 2. Grades, aber das tut hier nix zur Sache, also die Großmütter sind Schwestern) wohnt, um in die P.C.S. gehen zu können (Potch Central School). Neos Mama ist Polizistin, sie wohnen in einem hübschen Häuschen am Rande des 1. Teils des Townships. Mich hat der Haushalt an den meiner Mutter mit deren Mutter und Großmutter erinnert, also sofort sympathisch. Aber ich habe mich noch nicht getraut zu fragen, wo die Männer sind. Nthabiseng, die eben auch ziemlich neu an der Schule ist, hat Noa schon immer gebeten, doch ihre Freundin zu sein. Ich wollte mich da aber nicht reinhängen. Nun, zu den Ferien, habe ich mit Neo kurzer Hand verabredet, dass sie uns mal besuchen kommen. Als ich sie abholen wollte, war Nthabiseng aber mit Ihrer Großmutter (also wenn ich durchsehe Annas Schwester) in Johannesburg zum Hosen kaufen, weil alle am 11.12. zu Morgans Geburtstag eingeladen sind und zu einer Schlittschuhbahn nach Joburg fahren!! Da habe ich kurzer Hand Neo und ein Nachbarskind ins Auto geladen (Grany heißt sie). Grany geht in Ikageng zur Schule und spricht deshalb nur wenig englisch. Eigentlich ist die regionale Sprache ja setswana, aber nun gibt’s ja Zugereiste. Und mir ist es nicht das erste Mal passiert, dass ich überhaupt nicht durchsehe, wer mit wem wie spricht: Grany und Neo sprechen sutu und setswana miteinander, frag ich mich, woher Neo auf einmal sutu kann, und dann fließend englisch spricht. Aber auch wenn ich nicht viel mit Grany reden konnte, haben wir uns doch sehr gut verstanden.

Jedenfalls freu ich mich, dass wir wieder einen Faden mehr gesponnen haben, und durch die Kinder so unterschiedliche Leute kennen lernen

Tuesday, November 28, 2006

zwei fragen / neues zauberwort: interaktivität / eine Antwort





Hallo daar!
2Fragen:
1. Wie ist der neue Bond? FAZ (danke, Teja) ist ja des Lobes recht voll. Hier startet der Streifen ja erst am 1. Dezember, weiß gar nicht, was nun wieder soll.
2. Um das ein für alle mal (der Hebräerbrief nennt das ef' hapax) zu klären: Unser Abwaschwasser läuft im Uhrzeigersinn ab. Wie ist es nochmal bei Euch, overseas?
1. Antwort:
1. Weiß gar nicht, ob wir davon schon mal geschwärmt hatten, aber schon als wir hier ankamen, waren wir begeistert von der Weite des Landes und von der Ferne des Horizontes etc.pp. und sind's auch jetzt noch, wussten aber nie, woran es lag - weniger Wald? mehr Berge? NEIN! Die Antwort lautet vielmehr: Es liegt - tata! - an den Wolken, die hier zumeist zwischen 6-8 km hoch liegen! Der Horizont ist genauso weit weg wie im Brandenburgischen! Die Antwort haben wir von Stefan Cramer, von der Boell-Stiftung in Jo'burg (fip berichtete), bei denen wir das Wochenende verbracht haben und das erste Mal seit ungefähr 25 Jahren (Michel-Zeit) im Theater waren (Auftritte von Noa nicht mitgerechnet, Krippenspiele dito). Das machen wir jetzt wahrscheinlich öfter (3-Jahresrhythmus angefragt), weil's so schön war (gesehen: You Strike the Woman, You Strike the Rock, für mich zwar nicht richtig neu, aber who cares).
Schön übrigens zu sehen, wie in SA darauf geachtet wird, Industrieanlagen in die Landschaft einzufügen. Da fährt man gern mal etwas langsamer.
# In eigener Sache: Habe z.Z. keine richtige e-mail Adresse, sondern nur eine Nr.: 20464835@ und dann kommt puk.ac.za bzw. nwu.ac.za. Das ändert sich hoffentlich bald, doch manche/r, auf Post wartend, kriegte vielleicht schon welche, viele sind's freilich nicht.
Genießt den Advent, insbes. den Duft von Nadelgehölz und vergesst nie, das trübes Wetter und grauer Himmel auch manchmal ein Luxus sein können, da man z.B. keinen Sonnenbrand bekommt, wie ihn alle Fuhrmänner gerade haben.
Fehlt noch das neue Zauberwort: Interaktivität!

Saturday, November 25, 2006

Schwarz-weiß Gebäck: Mittwoch, 22. bis Sonnabend 25. 11.06,


…steter Tropfen höhlt den Stein. In diesem Falle meine ich die Informationen, Bemerkungen, die die Leute hier für unsere Ohren so von sich geben. Ich muss mich selbst ermahnen, meine 6 Monate einzuhalten. Denn natürlich schwirren in meinem Hinterkopf dauernd Ideen, wem ich was sagen könnte, und was die Weißen und Schwarzen und Bunten im Lande tun und lassen müssten. Ich verbiete mir selbst die Klappe, und predige mir, dass ich keine Ahnung habe und lieber aufmerksam zuhören soll. Ich merke es spätestens, wenn ich diesen Text hier versuche rund zu machen, dass doch noch zuviel fehlt.

Vor ein paar Tagen hatten wir deutschen Weiberklatsch. Manja und Stefanie und ich waren abends essen und haben 2,5 Stunden am Stück erzählt, da ich aus der Übung bin war das ganz schön viel.

Beide haben Jobs in der Uni und sind viel auf den Farmen in der Umgebung. Und sich auszutauschen über Eindrücke und Vermutungen war sehr interessant für mich.

Manja und ich sind aus dem Osten und Stefanie aus dem Westen mit viel Osterfahrung. Stefanie ist mit Unterbrechungen schon länger hier, und hat dadurch ein anderes, neu erwecktes Interesse am deutschen Ost-West Konflikt. Mir gehen die meisten Ost- und Westdeutschen bei diesem Thema so auf die Nerven, dass ich überhaupt keine Lust habe, mich damit auseinanderzusetzen.

Und wiederum ist es unmöglich, dieses Thema auszulassen, wenn du als Deutsche/r hier in Südafrika lebst

Auch wenn es meist daneben ist, wenn du Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit finden willst ist, es auffällig, dass die Reaktionen der Menschen in D und SA auf die jüngste Geschichte sehr ähnlich sind. Beschwerden und Meinungen übereinander wo das Auge hinreicht.

Es gibt hier eine Sendung, die survivor South Afrika heißt. So was Ähnliches gibt’s auch in Deutschland, eine reale Seifenoper, wo verschiede Leute zusammen in den Urwald geschickt werden und dann mit oder gegeneinander Aufgaben lösen müssen.

Das funktioniert hier nicht recht, sagt Hennie, weil diese Sendungen von Konfrontationen leben und die SüdafrikanerInnen eben wo sie nur können Konfrontation vermeiden. Tja, und, ist das nun gut oder schlecht in diesem Falle?

Neulich waren wir im schon erwähnten Schwimmbad. Weil es Sonnabend war, schwamm auch ein ganzes Internat (schwarzer Kinder) mit.

Ein Mädchen spielte mit Noa (einen halben Meter länger als sie) und stukte sie plötzlich unter, während es mir ins Gesicht grinste. Ich habe sie in Berliner Manier zur Schnecke gemacht, als hinter mir eine Traube neugieriger skeptischer Schüler versammelte.

Nach meiner Schimpfkaskade ging ich ins Wasser und hob Ayo rein, und hörte fast das Zischen, als aus der Wolke das Argument „Rassistin“ entweichen musste.

Neulich war Henri dran mit „vergessen aus dem Kindergarten abzuholen“. Auf diesem Wege lernte ich mal die Nachmittagsbetreuung kennen. Südafrika schert sich zwar nicht drum, aber aus Personenschutz gründen nenne ich sie mal T.

Eine lustige alte Frau mit Sendungsbewusstsein.

Nachdem wir in 7 Minuten Essgewohnheiten Deutschlands, Südafrikas und Australiens verglichen haben, uns über wie mir Südafrika gefällt und welche Sorgen ihr die Kinder bescheren und einen kurzem Abriss unserer Lebensläufe ausgetauscht hatten, fing sie an, mir zu sagen, dass ich wirklich wie eine Israelitin aussehe und wir zum auserwählten Volk gehörten.

Dass alles ganz logisch und einfach in der Bibel beschrieben steht und ich nur nach lesen muss um zu verstehen, dass Gottes auserwähltes Volk, die Nachfahren Abrahams, weiß sind und Gott ihnen den Befehl gab zu herrschen. Und dass man auch ganz klar sehen kann dass überall da, wo Schwarze regierten, alles den Bach runter geht und die Weißen das nun mal besser verständen. Ein paar Argumente und ein weiteres Gespräch folgten.

Bei meinen Überlegungen, wie ich damit weiter umgehe, den schließlich arbeitet sie mit Kindern (und erzählt ihnen biblische Geschichten!!!!), weiß ich nicht, ob ich verantworten kann, dass diese alte Frau, die ein Kind verloren hat (auch wenn es beim Militär war) und auf der Flucht aus Simbabwe alles zurück lassen musste, auf meinen Protest hin ihren Job verliert.

Ich habe z.B. mit Fika und Modupe darüber geredet. Beide Experten in Gütigkeit und Vergebung. Fika riet mir, mit ihr im Gespräch zu bleiben, ohne unbedingt ihren Glauben zu erwähnen, die Dame gehöre offensichtlich einer relativ kleinen religiösen Gruppe an, mit der Fika auch schon zu tun hatte (als die neue Schwiegermutter eines Gemeindegliedes dieses zur Mitgliedschaft bewegen wollte). Modupe, die manchmal mitkommt und T. mittlerweile gesehen hat, beruhigt mich und sagt, ich hätte alles mir mögliche getan und könnte Gott vertrauen und der alten Frau verzeihen und noch eine Chance geben.

Diese beiden Beispiele sind nicht repräsentativ für die südafrikanische Stimmung, aber zwei von vielen Begebenheiten eben.

….Ach apropos schwarz-weiß Gebäck: Wir haben in Teamarbeit schon drei verschiedene Plätzchensorten gebacken. Hauptsächlich, um alle LehrerInnen zu beschenken. Siehe www.weihnachtsplätzchen.de > Mürbeteig > Hausfreundchen. Und eben Schwarz-weiß Gebäck und eine Art Lebkuchen. (noch zum Bild: Noa zieht zZ gern Rosas T-shirts an,weil die so schön eng und bauchfrei sind..., R. ist es schnuppe)

Unser aller Englisch schreitet voran, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, meins wird schlechter.

Es ist nun schon fast an der Tagesordnung, dass Noa mich verbessert. Neulich habe ich entdeckt, dass Cornflakes Maisschuppen sind, (bin ich bei einer head & shoulders Werbung drauf gekommen, iii.) Und noch ein paar Schoten, die ich mir leider nicht gemerkt habe.

Henris afrikaans bleibt für uns undurchschaubar, aber Einheimische behaupten, sie können sich schon mit ihm unterhalten.

Rosa kann schon Modupe sagen. Der Name macht sich aber auch gut zum Reden lernen. Und herrlich deutlich ja und nein und Mama Papa und eine Menge Silben mit mehr oder weniger festgelegter Bedeutung.

Bis bald Eure Uta, die manchmal Heimweh hat!

Saturday, November 18, 2006

Freitag, 17. November







Nicht zu leugnen, dass die Einträge in den letzten Wochen spärlich ausfielen.

Um die Sache rund zu machen ist mir noch eine halbe A4 Seite abhanden gekommen, da ticksche ich erstmal eine Weile mit den Verantwortlichen, wer auch immer das ist.

Seb und ich gehen in letzter Zeit fleißig zum Sport. Das ist hier aber auch einfach, bei sovielen Sportanlagen und Sportlern und den Preisen fürs Studio samt Kinderbetreuung.

Zu anfangs rennen wir auf Laufbändern. Die haben den Vorteil, dass man nebeneinander rennt, auch wenn einer in 10 Minuten 1500 Meter auf ebener Strecke läuft und der andere in 18 Minuten 4-6 km bergauf. Wer was rennt verrat ich der Fairneß halber nicht.

Ich hatte schon kurz überlegt, ob ich nicht doch einfach endgültig für mich das Modell Matrone wähle, aber so wird es allenfalls eine sportliche Matrone.

Ich verfolge amüsiert die Vorbereitungen auf die Ferien. Da hier alles zusammenfällt und es zwischendurch keine großen Pausen gibt, hangeln sich alle mit letzten Kräften am November lang, die Schule bespricht mal eben mit den Kindern, doch einfach schon am 24.11. Schluss zu machen anstatt wie geplant am 1.12., das erste Krippenspiel, wie M. schon erwähnt am 31.10, das große Weihnachtsgeschäft läuft jetzt, weil alle die Geschenke mit in die Ferien nehmen, und alles im Dez. teuerer ist, alle Abschluss-, Anerkennungs-, und ähnliche Empfänge gibt es im November, Also ALLES läuft jetzt aus: Schuljahr, Kalenderjahr, Semester und Studienjahr, Sommerpause, Weihnachten ja auch noch.

Advent kennen sie hier nicht (Fikas Bemerkung: Da ging es Calvin wohl zu lustig zu).

Aber wir haben unseren guten Herrnhuter dabei, der den ganzen Advent vor unsrer Tür leuchten wird.

Nahezu ganz Potch ist verreist im Dezember, der Rest trifft sich am Potchdamm, (für den wir ein saisonticket haben) zum baden und grillen. so dass es bestimmt sehr gemütlich werden wird.

Ich fahre sooft wie möglich, und wenn ich einen 2. Erwachsenen finde, mit den 5 Kindern gegen 4 ins Schwimmbad von eben genanntem Park, und zwar folgender Maßen- Deja vu ick hör dir trapsen: Alle Kinder haben ihren Badeanzug (Selbst Rosa hat einen von Hendrine geerbten, sieht geschossen aus) an und wenn vorhanden Bademantel mit. Kein Essen, Decke und ähnlicher Schnick schnack erlaubt.

. Eine Weile ins Wasser, und raus und wieder weg. Und ich bestehe drauf, dass die nassen Sachen ausgezogen werden, wenn die Gören bibbernd rauskommen. Ach und wie habe ich diese Peinlichkeit damals am Briesen gehasst!

Henri und Rosa sind Kamikazeschwimmer. So herrlich ich es finde, dass sie so überhaupt keine Angst kennen und sich in jedes Gewässer stürzen, so sehr ängstigt mich das. Hendrine kennt eine sehr kontrovers gehandelte Schwimmlehrerin im Ort, die jedes Alter unterrichtet nach dem Motto: Erst schwimmen lernen, egal wie und dann das Wasser mögen. Da werde ich demnächst mal vorbei schauen (die armen Kinder) (angucken doch nur erstmal!!).

Montag, 6. November 2006-10-06





Hallo, da bin ich wieder. Marianne ist wieder auf die andere Seite des Blogs gerutscht. Wie Alice im Wunderland.

In der Tat zehre ich noch von Johannesburg. Vor einer Woche war es noch der große graue Fleck auf der Landkarte nordöstlich von Potch, hinter SOWETO.

Doch nach Erikas wunderbarer Einführung in diese schöne und langsam auch wieder lebendige Stadt habe ich gemerkt, wie sehr ich Großstadt vermisse. Stefan leitet (noch) die Böllstiftung des südlichen Afrikas und beide gehen Anfang des Jahres nach Lagos, Nigeria, um dort ein neues Büro aufzubauen. Weiters dazu hier oder hier.

Anders als auf Robben Island, wo man wohl im Laufschritt an NMs Zelle vorbei und in Bussen umhergeleitet wird, gibt es auf dem Constitutionhill neben dem neu gebauten und symbolträchtigen Verfassungsgericht (sehr schön und eindrücklich) das „Number four“, das berüchtigte Untersuchungsgefängnis, das jetzt eine Ausstellung und ein Museum ist und auf sehr ergreifende Weise die Vergangenheit zeigt.

In und um Gericht sind auf vielerlei Weise altes und neues Südafrika und die Brücke dazwischen dargestellt. Sei es die von Künstlern gestalteten Artikel der Verfassung, die Sitzhöhe der Richter = der des Volkes, und deren Sitze mit Rinderfellen verkleidet, (gleich und doch alle verschieden), die Treppe aus alten Steinen des Gefängnisses, überall und überall Kunst aus allen Bevölkerungsgruppen zu allen Themen der letzten 40 Jahre.

Das Apartheidmuseum haben wir uns für ein anderes Mal aufgehoben, Erika empfahl, sich dafür eine bestimmte Zeit einzuplanen und lieber später noch mal zu kommen.

Und dann ging’s in ein Cafe zum Mittagessen im Stadtteil Newtown, und nebenan ein Theater mit 3 Sälen (New market theatre) mit noch 2 schönen Restaurants drin (eines hatte die 6 farbige Regenbogenflagge an der Tür, wo die meisten denken, das ist ein Bekenntnis zur Regenbogennation Südafrikas, aber die meisten von den frommen Reformierten bestimmt nur die Hautfarben meinen) und einem Markt davor, wo Sebastian für sich und Marianne für Eva Schuhe gekauft haben. Mit dem Fahrstuhl auf das Carltoncenter zum Rundblick auf die Stadt, in eine indische Mall „Oriental Plaza“, und einfach mit Erikas altem Auto durch die Strassen selbst Hillbrows, was Tagsüber iO ist, aber selbst so abgebrühte Leute wie Erika sagen, dass du da lieber in Begleitung und ohne Rucksack oder Bauchtasche mit gehst.

Andererseits berichtet ein slogan über die total ver videokamerate Innenstatt, dass die Leute ihre Sachen wiederbekommen, noch bevor sieden Diebstahl gemerkt haben.

Jedenfalls haben uns Stefan und Erika am nächsten Tag nach Hause gebracht und so konnte ich sie noch mit Modupe bekannt machen. Das war für alle Beteiligten ein Hallo!

Übernächsten Sonntag werden wir 8 Denneparkleute uns aufmachen, um die beiden in ihrem dann schon kahlen Haus ein letztes Mal zu besuchen.

Monday, November 13, 2006

Nachdenken über Henri F. (nochmal)


"Ich bin ein großer Junge der nicht aufräumen kann."

Das Bild stammt vom (mittlerweile schon wieder) vorletzten Sonntag, als wir mit der deutschen Gemeinde (fip berichtete) in Thabela Thabeng waren. Der Herr der in der Linie von Henri F.s verlängertem linken Ringfinger sitzt, ist übrigens Pfr. Hugo Filter (hier mit einem älteren Beitrag, den ich leider nicht ansehen konnte, da sich bei mir der Real-Player immer auf so unangenehm aufdringliche Weise in meinem Rechner einnistet. Ich dachte, hier in Afrika bin ich davor gefeit, weit gefehlt!).


Nachdenken über Henri F.


"Ich bin Deutscher und Afrikaner."

Friday, November 03, 2006

Freitag, 3. November: Mariannes letzter Eintrag



Es gibt hier eine kleine Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften. Uta und ich verbringen einen Sonnabendvormittag (28.10.) in der Innenstadt Potchefstroom. Hier kaufen fast nur Schwarze und Coloured People, es gibt keine teueren Läden. Die drei sehenswerten Gebäude aus meinem Reise-know-how-Buch haben wir leider nicht gefunden, Uta und Sebastian kennen sie auch nicht. Nun: Man muss da mal gewesen sein, es gibt auch zwei oder drei interessante Lebensmittelläden, aber direkt unvergesslich ist es nicht.

Am selben Sonnabend waren wir zu Besuch bei Huibré und At auf der Farm – Uta hat von dieser wirklich wunderschönen Farm schon berichtet. Es gab das zu essen, was die Südafrikaner essen, wenn sie nicht grillen: Potjiekos (gesprochen: Poikikuss). Das ist eine Art Eintopf, der im Freien über dem Feuer gekocht wird.
Dazu hat Rosa garantiert genmanipulierten Mais geknabbert. Wir unterhielten uns eine Weile über die verschiedenen Sorten von Mais, auf englisch bekanntlich 'corn', auf Afrikaans 'mielie'. Als ich dann erzählte, dass wir in Deutschland gerne „Mais“ äßen, und zwar in Salzwasser gekocht mit Butter drauf, schauten mich unsere Gastgeber ziemlich irritiert an. Sie hatten freilich ‚Mice’ verstanden und so hörte es sich ganz so an, als würden wir Mäuse kochen und mit Butter verzehren. Hat sich zum Glück noch aufgeklärt, der kleine Irrtum.

Da ich gerade bei landwirtschaftlichen Themen bin: Die Rankbohnen, die ich am Zaun vor der Haustür ausgesät habe, sind aufgegangen – wenn auch nur zum teil. Ich hoffe, irgendwann Fotos von einem schön begrünten Zaun im Blog zu sehen!

Bei Fika und Sunette waren wir auch noch eingeladen – zum Grillen natürlich. In ihrem Garten hängt ein großer Zitronenbaum voller Früchte. Wir haben den Baum geschüttelt und Zitronen geerntet. Verrückt. Von Fika und Sunette haben wir auch gelernt, dass die sehr laut kreischenden Vögel, die es hier überall gibt, Ibisse sind. Der Schreck fährt einem in die Glieder, wenn diese Viecher morgens loslegen!

Einen zweiten Gottesdienst habe ich hier auch noch erlebt, diesmal im englischsprachigen Teil der Gemeinde, weshalb auch einige Schwarze anwesend waren, keine Einheimischen allerdings, sondern Studenten oder Stipendiaten. Es ging um Gebote: Wir sollen sie einhalten. Sonst fällt mir zu dem Gottesdienst nicht sehr viel ein. Ich glaube, meine Seele liebt andere Frömmigkeiten mehr als die der hiesigen Reformierten.

Sehr wichtiges Ereignis: Am 30. und 31.Oktober (!!!) wurde in Noas Schule ein großes Krippenspiel aufgeführt. Im Dezember sind die Schulen hier zu, und eine Adventszeit gibt es sowieso nicht. Warum also nicht Krippenspiele am Reformationstag (für unsere jüngeren Leser: Halloween)? Für uns etwas merkwürdig, hier normal. Wir waren aus Zeitgründen nicht bei der Aufführung für die Eltern, sondern bei der schulinternen. Die Aula war voller Schüler, die alles auf dem Boden saßen, äußerst diszipliniert und aufmerksam. Das fiel mir ohnehin auf: Der Ton der Lehrerinnen und Lehrer gegenüber den Kindern ist sehr liebevoll und aufmerksam, aber auch sehr fest. Es gibt klare Verhaltensregeln, auf Höflichkeit auch der Schüler untereinander wird großen Wert gelegt.

Noa, die im vorigen Jahr noch die Maria spielte, war diesmal eine Frau aus dem Volke.

Dann sangen wir: ‘Hark! The herald Angels sing, Glory to the new born King….’. Und trotz Oktober und großer Wärme bekam ich eine Gänsehaut. Es klappt also auch in diesen Breiten mit dem Weihnachtsfeeling.

Ein paar Tage später bekam Noa ihr Musikschulzeugnis: Abschluss des Jahres mit dem Prädikat Gold! Auch andere Urkunden gab es schon. Eine zum Beispiel für das lesen, eine andere für Ausdauer und das Nicht-Aufgeben.

Henri und ich sind nach den Anfangsschwierigkeiten prima miteinander ausgekommen. Heute meinte er sogar, ich solle nicht nach Deutschland zurückfliegen. Vor ein paar Tagen sagte er ganz versonnen: Mama, ich bin Afrikaner und Deutscher!

Zwei Tage waren Uta und ich in Johannesburg, wo uns Erika und Stefan Cramer sehr liebevoll und aufmerksam betreuten. Wir bekamen eine sehr interessante Stadtführung und konnten auch bei den beiden übernachten. Detaillierter schreibt Uta vielleicht noch darüber, ich gerate jetzt nämlich unter Zeitdruck: Mein Koffer ist schon gepackt, nachher fahren Uta, Noa und ich nach Johannesburg. Letzte Einkäufe, dann zum Flughafen. Vorher hole ich noch Post bei Stefan und Erika ab. Die hiesige Post nämlich ist zwar wegen ihrer wunderschönen Briefmarken berühmt, die Sammler aus aller Welt schätzen. Ansonsten aber gibt es nur Beschwerden. Die Beförderung klappt nur sehr langsam, oft geht Post verloren. Bloß gut, dass wir in unserer Potch-Berlin-Kommunikation nicht darauf angewiesen sind!

So: lieber Leser, liebe Leserin! Das waren etwas hastige letzte Anmerkungen meinerseits kurz vor der Abreise. Ich wechsle jetzt wieder auf die Seite der Blog-Leser.

Herzliche Grüße aus Potch - Marianne