Ja, der Alltag lässt hier so die Zeit verrinnen, ich habe fast das Gefühl, es geht hier noch schneller als in Berlin.
Gestern haben die Kinder in Fika und Sunettes Schwimmingpool angebadet. Seit Mitte letzter Woche tragen die Kinder Sommeruniform.
Außerdem hat mir Roelin entgeistert gesagt, dass sie mein Namensgedächtnis bemerkenswert findet. Und das bei diesen ganzen komischen Namen! Ich gebe mir aber auch große Mühe. Ich mag das, Leute mit Namen anzusprechen, und wenn ich mir sie doch nicht gemerkt habe oder sie erst gar nicht weiß, macht sich (bei älteren) das Ma’
am und Sir ganz gut. Diese Anhängsel sind sehr schön, doch woran ich mich nicht ganz gewöhnen mag ist dieses How are you b.z.w. hoe gaan det met u(?) bei jedem Gruß. Dann muss man auf die Schnelle mindestens antworten ohHallo thank you fine and you? Oder, um sich ein bisschen mehr originell anzuhören noch ein etwas längerer Text. Auch wenn es hier normal ist: ich grüße, und dann unterhalte ich mich, oder auch nicht. Aber im Vorbeigehen muss ich dann immer den Schritt verlangsamen um alle Worte zu schaffen. Ich mag das einfach nicht, komm mir so albern vor, diese Frage zu stellen ohne sie wirklich zu meinen. Habe einfach kein Ohr wenn ich mit drei schweren Einkaufstüten, dem Schlüssel im Mund und einem bockigen Henri oder einer kreischenden Rosa, die schon vor einer Stunde Mittag essen sollten, einfach nur kurz jemandem zunicke.
Heute in einer Woche spielen die Proteas gegen Simbabwe ein Tag Nacht spiel. Kricket meine ich. Ich erinnere: Proteaen, insbesondere die Kingprotea, ist die Nationalblume. Erwähnte ich schon mal im Zusammenhang mit Ike, die ich hier bei verschiedenen Anlässen mehrmals die Woche treffe). Daher der Name.
So ein Spiel kann sich über mehrere Tage hinziehen, mindestens aber 6 Stunden.
Bis vor ein paar Tagen dachte ich, Kricket sei das gleiche wie Krocket; das Spiel, wo man mit Holzhämmern Bälle durch kleine Tore schiebt, eine Art Minigolf also. Aber nein, es ist so was wie Brennball mit Schlägern wie Paddel. In Amerika nennt man das Baseball.
Na jedenfalls werden wir da hin gehen, aus Bildungsgründen und aus Geselligkeit. Um die Kricketfelder herum gibt es lauter kleine Hüten, die vermietet werden, und Leute veranstalten dann ihre Braais und machen alles mögliche, um dann ab und zu mal nach dem Spiel zu sehen. Wir werden uns mit einigen dort treffen und hoffentlich schön klönen. Kinder werden mitgenommen. Ich hoffe es ist nicht so, dass ich die ganze Zeit Rosa hinterherlaufen muss, dann gehe ich wieder. Aber es wurde uns versichert, dass es kindergerecht ist.
Ich sehe gerade die Fotos des letzten Eintrages und wollte die Bilder kommentieren: das eine ist von unserem letzten Ausflug in die Vredefortkuppel (ich erinnere, die Landschaft des herabgestürzten Meteoriten), bei dem wir uns etwas übernommen hatten. Nach dem wir den Berg hinter uns hatten und einen seichten Abstieg mit neuen Eindrücken vor Augen, hörte die Wegmarkierung auf und es ging nicht weiter. Mit ziemlich müden Kindern um die Mittagszeit herum mussten wir dann den langen Weg zurück und waren uns nicht mehr ganz sicher wo lang. Die letzten Wanderungen hatten uns wohl etwas übermütig werden lassen. Gut, dass uns das nicht in den Drakensbergen passiert ist, und wir noch mal eine kleine Lektion vor den richtigen Bergen erhalten haben. Aber als Belohnung, und weil es Sonnabend war, gab es abends 2 Filme („Asterix und Obelix“ und Onkel Donald Duck) und jede Menge Süßkram.
Das Schulhofbild: Beim Abholen der Kinder.
Da fast alle Kinder mit Autos abgeholt werden (die Kinder des Townships –Ikageng- werden mit den Bustaxis geholt und gebracht), gibt es eine Straße durchs Schulgelände mit Parkplätzen. Auch wenn es viele Fahrgemeinschaften gibt, ist das öfter rappelvoll da. Links und rechts der Straße sind Wiesen mit ein paar Bäumen und Bänken. Noa hat Di, Mi und Do, wenn Anu oder Ayo AGs haben, nach der Warteklasse 80 min Zeit, bis ich sie abhole. In der Zeit malt sie dann dort auf der Wiese mit Ayo oder liest oder bringt anderen Kindern deutsch bei.
Morgens bringt Modupe. Kurz bevor es losgeht, kommen die beiden zu uns, um Noa abzuholen und mit Rosa zu spielen oder ähnliches. Dann gibt’s ein fröhliches „Tschüssi“ und „ab die Post“ (nahezu akzentfrei), und mit Rosas reich verteilten Abschiedsküssen geht es dann in den Tag.
1 comment:
Wie ich deine Berichte liebe, sauge alles wie ein Schwamm auf. Ist das Noa's Schuluniform? Moni
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